Bruno Klein aus Dietramszell. © Hermsdorf-Hiss
Bruno Klein aus Dietramszell fliegt nach Argentinien, um im Kinderdorf Hogar Jesús Niño als „Pilger der Hoffnung“ Freiwilligendienst zu leisten. Der 63-Jährige wird für sechs Wochen vor Ort helfen – und dabei nicht nur geben, sondern auch viel zurückbekommen.
Argentinien ist für viele ein Land, das mit Tango, Barbecue, Gastfreundschaft und den beeindruckenden Iguazú-Wasserfällen verbunden wird. Bruno Klein jedoch verbindet etwas anderes mit dem südamerikanischen Land: das Kinderdorf Hogar Jesús Niño in Puerto Rico, im Nordosten an der Grenze zu Paraguay und Brasilien. Hier wird der 63-Jährige aus Dietramszell (Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen) in Kürze für etwa sechs Wochen wohnen. Gemeinsam mit Louis-Ferdinand Warlimont aus Holzkirchen wird Klein als „Pilger der Hoffnung“ Freiwilligendienst im Rahmen des Senior Expert Service (SES) leisten.
In diesem Heim leben rund 30 bis 35 Kinder und Jugendliche aus schwierigen familiären Verhältnissen. Sie finden dort mit Unterstützung von vier Hausmüttern Sicherheit, Geborgenheit und Zugang zu Bildung und Ausbildung. Träger der Einrichtung ist die Kolpingfamilie Puerto Rico, unterstützt von der Stiftung von Monsignore Walter Waldschütz. Bruno Klein kennt den Pfarrer seit vielen Jahren. Bereits als junger Mann war er in seiner Jugendgruppe. Bei einem Treffen vor einem Jahr sprach der Pfarrer erneut über das Kinderdorf, was in Klein spontan den Wunsch weckte, dort Freiwilligendienst zu leisten. Der Dietramszeller, der früher in Vertrieb und Marketing eines großen Automobilkonzerns tätig war und 15 Jahre im Ausland lebte, registrierte sich beim SES. „Ich wollte schon immer etwas in diese Richtung tun“, sagt er. Seine Frau Silvia unterstützte ihn in der Entscheidung, auch wenn sie nicht mitreisen möchte.
In dem Kinderdorf, das sich in der Provinz Misiones am Fluss Paraná befindet, wird Klein dort anpacken, wo Hilfe nötig ist – ob in der Schule, im Haushalt oder anderswo. Da er fließend Spanisch spricht, sollte die Verständigung kein Problem sein. Zudem ist ihm die Gegend vertraut, da er bereits dort war und das subtropische Klima kennt. „Ich freue mich auf das einfache Leben und bin gespannt, wie das Kinderdorf organisiert ist. Vor allem freue ich mich darauf, aktiv beizutragen“, sagt Klein. Auf seiner Reise wird er wenig Gepäck mitnehmen, aber viele Erinnerungen im Gepäck haben. „Vielleicht bringe ich auch eine Idee mit, wie wir das Projekt in Dietramszell gezielt weiter unterstützen können.“SABINE HERMSDORF-HISS