VdK kritisiert Kürzung des Landespflegegeldes

von Redaktion

München – Es sei ein „Schlag ins Gesicht der betroffenen Familien“ – so hat der Sozialverband VdK die Verlängerung des Pflegegeldjahrs 2025 ohne Ausgleichszahlung und die kommende Halbierung des Betrags bezeichnet. Die Präsidentin und Landesvorsitzende Verena Bentele sagte: „Die Staatsregierung will uns weismachen, dass das eingesparte Geld in den Ausbau der pflegerischen Infrastruktur gesteckt wird. Aber noch sehen wir keinen zweckgebundenen Nachweis im Haushaltsplan 2026.“

Pflegebedürftige und ihre Angehörigen müssten sehr wahrscheinlich weiter mit „völlig unzureichenden Unterstützungsmöglichkeiten und noch dazu steigenden Kosten“ zurechtkommen, so Bentele. Der Verband fordere daher einen im kommenden und in den weiteren Haushalten verankerten Finanzierungsplan für den Ausbau von Tages- und Kurzzeitpflegeplätzen und weitere Verbesserungen für die ambulante Pflege. Solange keine entsprechende Infrastruktur aufgebaut sei, müsse das Landespflegegeld in der derzeitigen Höhe ausbezahlt werden.

Staatsregierung und Kommunen müssten sich außerdem um die Errichtung von Pflegestützpunkten in den bayerischen Kreisstädten kümmern, forderte Bentele. Dies gelte besonders für die Oberpfalz und Niederbayern. Der Freistaat komme seiner gesetzlichen Verantwortung nicht ausreichend nach, die Pflegeversorgung sicherzustellen. Auch die Kommunen würden bisher zu wenig in die Verantwortung genommen. Dabei gebe es absehbar immer mehr Pflegebedürftige.

Menschen mit Pflegegrad 2 oder höher in Bayern haben bisher Anspruch auf jährlich 1000 Euro Pflegegeld. Nach Angaben des Landesamts für Pflege erhalten es rund 400 000 Menschen pro Jahr. Bayerns Staatsregierung hatte Ende 2024 Kürzungen bei der Familienförderung angekündigt. Ab dem Pflegegeldjahr 2026 wird es nur noch 500 Euro geben. Die Auszahlung für das Pflegegeldjahr 2025 wird auf Anfang 2026 verschoben. KNA

Artikel 1 von 11