Bamberg/Hof – Ein ehemaliger Bundeswehrsoldat ist wegen mehrfacher schwerer Vergewaltigung angeklagt worden. Die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg wirft dem 30-Jährigen vor, in den Jahren 2015 bis 2022 sechs Frauen zum Teil schwer und in einem Fall auch mehrfach vergewaltigt zu haben.
Der Mann aus dem Landkreis Hof in Oberfranken soll laut eigenen Angaben zuletzt aus eigenen Stücken auf der Seite der Ukrainer an der Front gegen Russland gekämpft haben. Anfang Februar wurde er in der Region Sumy im Nordosten der Ukraine festgenommen und über Polen nach Deutschland gebracht. Seitdem befindet er sich in Untersuchungshaft (wir berichteten). Seit wann genau der Mann nicht mehr in der Bundeswehr ist, dazu machten Staatsanwaltschaft und Bundeswehr bisher keine Angaben.
Die Vergewaltigungen sollen sich im Landkreis Hof, im Landkreis Prignitz (Brandenburg), im Ahrtal (Rheinland-Pfalz) sowie im Schweizer Kanton Bern ereignet haben. Der Ex-Soldat soll gegen die Frauen teilweise erhebliche Gewalt angewendet und die Taten in mehreren Fällen auch mit seinem Smartphone gefilmt haben.
Die Zentralstelle Cybercrime Bayern bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg wirft dem Mann fünf Fälle der schweren Vergewaltigung sowie vier Fälle der Vergewaltigung vor. Bei einer Wohnungsdurchsuchung im Jahr 2022 wurden bei dem Mann außerdem Waffen und Munition gefunden, die unter das Kriegswaffenkontrollgesetz fallen und zum Teil aus Beständen der Bundeswehr stammen. Zudem fanden Ermittler rund 5700 Bilder und mehr als 400 Videos mit kinderpornografischen Inhalten auf diversen Geräten. Auch wegen dieser Vorwürfe soll sich der Mann vor Gericht verantworten. DPA