Eine große Handvoll Halloween: Frische Kürbisse sind jetzt schon zu bekommen – wie hier bei Ebersberg. © stefan rossmann
München – Überall in der Stadt und im Umland türmen sich die ersten Kürbis-Berge. Und viele fragen sich: Ja, ist denn schon wieder Halloween?
Tatsächlich hat die Kürbis-Saison in diesem Jahr früher begonnen, schon kurz vorm 1. September – also ganze zwei Monate vor dem Geisterfest am 31. Oktober: „Der Erntezeitpunkt variiert jedes Jahr etwas.“, sagt Walburga Loock vom Hofgut Sickertshofen in Schwabhausen (Kreis Dachau). „Dieses Jahr war das Wetter optimal für Kürbisse: Wir hatten Sonne und Regen, und vor allem keinen Frühfrost im Mai. Dadurch gab es heuer eine gute Ernte – und wir sind ein, zwei Wochen früher dran als in anderen Jahren.“
Zum Früh-Start in den Kürbis-Herbst gibt es schon eine große Bandbreite: „Im Angebot in den Läden und an den Ständen an der Straße sind jetzt vor allem Halloween- und Hokkaido-Kürbisse, die besonders schnell reifen, da beide haben nur sehr wenig Fruchtfleisch haben“, sagt Loock. „Über den Schnitzkürbis, dessen Fruchtfleisch nicht genießbar ist, freuen sich Groß und Klein, und den Hokkaido braucht man nicht zu schälen, weil seine rote Haut hauchdünn ist.“ Auch Butternut-Kürbisse liegen schon bereit.
Die Frage ist: Halten sich die jetzt angebotenen Früchte überhaupt bis Ende Oktober? Oder sind die Kürbisse zu Halloween nur noch Kompott? Kein Prolem, meint Walburga Loock: „Sie können Kürbisse, vor allem die für Halloween, schon jetzt unbesorgt kaufen. Sie halten sich sehr gut bei kühlen Temperaturen und in trockenen Räumen – etwa in der Garage.“ Auch André Papsch vom Gradl-Hof in Untermenzing beruhigt: „Die halten sich locker bis Halloween.“
Kürbis-Fans sollten allerdings beim Kauf vorsichtig sein. Loock: „Allerdings sollten Sie immer darauf achten, dass der Kürbis unbeschädigt ist: Der scharfkantige Stiel vom Schnitzkürbis kann beim Ernten oder beim Abladen andere beschädigen. Die haben dann kleine Macken, und in diese kleinen Löcher können sich Bakterien ansiedeln. Dann fault er schneller.“ Generell sollte man Kürbisse „immer mit Stiel kaufen“, sagt die Kürbis-Bäuerin. „Fehlt der, ist da auch eine feuchte Stelle, die Fäulnis begünstigt.“
Übrigens: „Beschädigte Kürbisse kommen nicht einfach auf dem Müll“, sagt Loock. „Sie landen in der Biogasanlage zur Energiegewinnung oder dienen Schweinen und Hühnern als Futter – oder sie werden einfach untergepflügt und werden wieder zu Erde.“
Auch wenn Kürbisse jetzt schon angeboten werden – man kann sich mit dem Kauf auch Zeit lassen, sagt Papsch: „Es kommen jeden Tag neue Kürbisse nach. Wir arbeiten bis Halloween an sieben Tagen die Woche, sind jeden Tag am Ernten, um unsere rund 20 Verkaufsplätze zu beliefern.“ Loock bestätigt: „Die Ernte war sehr gut, die Bauern legen laufend neue nach – so bekommen Sie auch später noch reichlich Kürbisse.“THOMAS GAUTIER