Eigentlich wollten wir nur gemütlich zum Bauernhof watscheln. Klara hatte einen knackigen Apfel im Schnabel – und ich freute mich auf ein Stück Kuchen. Doch da fegte ein plötzlicher Windstoß über den See, riss Klara den Apfel aus dem Schnabel und er rollte davon. Wir flatterten hinterher – bis er mit einem leisen Plopp in einer kleinen Bucht landete, die wir noch nie gesehen hatten. „Das war bestimmt Schicksal!“, schnatterte Agnes außer Atem. Die Biberin lächelte. „Schicksal – so nennen manche das Gefühl, dass etwas im Leben genauso passieren sollte. Manche glauben, dass alle Wege schon vorher feststehen. Andere sagen: Alles ist Zufall – und wir entscheiden selbst, welchen Weg wir gehen.“ „Also hat irgendwer schon vorher beschlossen, dass mir der Apfel weggeflogen ist?“, schnatterte Klara ungläubig. „Vielleicht“, sagte Frau Dr. Raspelzahn, „oder es war einfach der Wind. Wichtig ist, was ihr daraus macht. Manchmal führen Umwege zu den schönsten Entdeckungen.“
Nachdenklich betrachteten wir die kleine Bucht: glitzerndes Wasser, Seerosen, und Franz-Josef blubberte, hier gäbe es die zartesten Wasserpflanzen weit und breit. „Na gut“, quakte Klara, sprang in den See und plantschte mit den Flügeln, „vielleicht ist das Schicksal gar nicht so übel und der Wind hat uns genau dorthin geweht, wo wir sein sollten.“ Ich lachte.
Eure Paula