Das letzte Lebenszeichen: Dieses Bild des Schwarzkopf-Gipfels schickte der Vermisste an seine Bekannte.
Im Grenzgebiet zwischen Kärnten und Salzburg suchen Bergretter nach dem Alpinisten (62). © Bergrettung Salzburg
Garmisch-Partenkirchen – Kurz vor dem letzten Lebenszeichen trug er sich noch in ein Kärntner Hüttenbuch ein, dann verliert sich die Spur des 62-jährigen Mannes aus Garmisch-Partenkirchen. Seinen Worten zufolge wollte er weiter zum Ali-Lanti-Biwak, einer Selbstversorgerhütte auf Salzburger Flur. Dort kam er nie an.
Wie die Bergrettung Salzburg rekonstruierte, war der Werdenfelser am Tauernhauptkamm in der Ankogelgruppe im Grenzgebiet zwischen Kärnten und Salzburg unterwegs. Am Sonntag vor einer Woche nächtigte er im Hannoverhaus, einer Schutzhütte des Deutschen Alpenvereins auf auf 2565 Metern. Nach diesem Aufenthalt verliert sich seine Spur.
Während der Tour hatte der 62-Jährige immer wieder Fotos auf das Handy einer Bekannten geschickt, letztmals am Montag, 8. September, gegen 17 Uhr. Das Bild zeigt den schneegezuckerten Gipfel des Schwarzkopf (3171 Meter), der zwischen dem Ankogel und dem Tischlerkarkopf liegt. Dann Funkstille. Weil er auf ihre Nachrichten nicht mehr reagierte, alarmierte die Bekannte die Bergwacht. „Er wurde circa drei Tage später vermisst gemeldet“, teilte Vera Reiter, Pressesprecherin der Bergrettung Salzburg mit. „Es kann sein, dass er sich irgendwo in Sicherheit gebracht hat“, räumt sie ein. Aber es sei untypischen für diesen Mann, sich gar nicht mehr zu melden.
Der Bergsteiger, der in seinem Leben 5500 Gipfel erklommen hat, mutete sich viel zu. „Es ist ein sehr schwieriges Gelände, nichts ist markiert, es gibt keinen richtigen Weg“, erklärt Vera Reiter. „Dort gehen nur wenige Bergsteiger.“
Die Sucheinsätze am Freitag und am Samstag mit mehr als 30 Bergrettern verliefen ergebnislos. Momentan sei keine Suche möglich, betont Vera Reiter. „Es regnet, die Gipfel sind zu.“CORINNA KATTENBECK