Carmen Friedrich, Abschleppunternehmen Schweitzer.
Horror-Unfall vor gut vier Wochen: Hier wurde ein Pannenhelfer auf der A96 schwer verletzt. © Privat (2)
Mammendorf – Nach dem schweren Unfall am Sonntag auf der A96 zwischen Wörthsee und Oberpfaffenhofen ist der Schock bei Carmen Friedrich groß. Schon wieder ist ein Auto mit voller Wucht in ein Fahrzeug ihres Abschleppunternehmens Schweitzer gekracht. Ihr Mitarbeiter war gerade zu einem Pannenfahrzeug angerückt, als ein Smart in den Abschleppwagen auf dem Standstreifen fuhr. Der Fahrer des Smarts kam schwer verletzt ins Krankenhaus. Und Carmen Friedrich hat ein Déjà-vu-Erlebnis. Denn erst vor gut einem Monat hat es einen ihrer Pannenhelfer heftig auf der A96 erwischt. Er wurde gegen einen Wohnwagen geschleudert, als ein 70-jähriger Münchner gegen das Abschleppauto krachte. Der junge Familienvater wird nie wieder arbeiten können, er befindet sich gerade auf Reha und muss das Gehen wieder neu lernen.
„Ich verarbeite doch immer noch die Bilder vom letzten Mal“, sagt Friedrich. „Wir wollen schon gar nicht mehr herausfahren“, sagt sie über die Einsätze auf der A96. Die 43-Jährige und ihr Team denken über Konsequenzen aus den beiden schweren Unfällen nach. Etwa, ob sie künftig nur noch mit Polizei-Absicherung ihrer Arbeit nachgehen wollen.
Beim Unfall am Sonntag sei ihr Mitarbeiter wie durch ein Wunder unverletzt geblieben. Er stand beim Unfallzeitpunkt zwischen Leitplanke und Abschleppfahrzeug. Das wiederum hat einen Totalschaden erlitten – satte 120 000 Euro.
Woran liegt‘s, dass sich diese Unfälle auf der A96 häufen? Friedrich glaubt, der schmale Pannenstreifen könnte ein Grund sein. „Der Streifen ist schmäler als andere“, bestätigt eine Sprecherin der Verkehrspolizei Fürstenfeldbruck (VPI). Ob das allerdings der Unfallgrund ist, sei Spekulation. Ein Gutachten soll Details klären. Eine polizeiliche Absicherung bei jeder Panne könne die VPI aber aus personellen Gründen nicht leisten.GAR