Bedrohte Art: der Feldhamster. © Oliver Berg
München – Der Sparkurs im Freistaat könnte auch die Feldhamster-Population gefährden, fürchtet der Naturschutzverband LBV. In Bayern ist der Feldhamster stark gefährdet und kommt aktuell nur noch in Unterfranken vor. Ein Grund für den Rückgang des Nagers ist die Klimaerwärmung, denn dadurch wird das Getreide schneller reif. Hamsterweibchen könnten wegen der Aufzucht der Jungen aber erst ab September anfangen, sich Winterspeck anzufressen und Vorräte anzulegen, sagt Biologin Janina Kempf. „Dadurch, dass die Ernte schon teilweise Mitte August gelaufen ist, ist dann nichts mehr da.“
Genau da setzt ein Artenhilfsprogramm an: Die Bauern lassen nach Angaben der zuständigen Regierung von Unterfranken auf ihren Getreidefeldern bis Oktober Streifen stehen, wo die Weibchen Nahrung und Sichtschutz finden. 2021 seien außerdem Feldhamsterinseln mit Getreide, Luzerne und Blühpflanzen dazugekommen, erläutert Kempf. Im vergangenen Jahr habe es in den Landkreisen Würzburg, Schweinfurt und Kitzingen insgesamt 700 Hektar Schutzflächen gegeben, sagte Kempf. Doch angesichts der knappen Kassen sei fraglich, ob das fortgeetzt werde. Die bayerische Staatsregierung habe mit den beteiligten Landwirten Förderverträge mit einem jährlichen Volumen von rund 700 000 Euro abgeschlossen, teilte eine Sprecherin des Umweltministeriums mit. Aktuell gebe es Verhandlungen über die Fortführung.DPA