DAS PORTRÄT

Der Promi-Kutscher von der Wiesn

von Redaktion

Franz Göttler mit seiner Kutsche © Voxbrunner

Frack und Zylinder gehören zur Grundausstattung, ebenso das vergoldete Prachtgeschirr für die vier Schimmel: Die Vorbereitungen auf Franz Göttlers Pferdehof in Emmering (Kreis Fürstenfeldbruck) laufen auf Hochtouren. Die meisten seiner sieben Kutschen, die heuer bei den Wiesn-Umzügen Wirte, Politiker und Trachtenvereine zur Festwiese bringen, hat er bereits per Lkw nach München gebracht. Zur Spatenbrauerei, denn dort wird traditionell eingespannt.

Heuer sind es 40 Jahre, dass er diese Vorbereitungen trifft. „Das Oktoberfest ist das Höchste, was man fahren kann“, sagt der 63-Jährige. „Das ist schon etwas ganz Besonderes.“ Und auch die Fahrgäste, die er heuer wieder kutschiert, sind besondere: Ministerpräsident Markus Söder und dessen Ehefrau Karin. Bereits seit 2019 chauffiert er den bayerischen Regierungschef. Auch Münchens ehemaliger Oberbürgermeister Christian Ude und dessen Nachfolger Dieter Reiter waren schon seine Gäste, ebenso Wiesn-Prominenz wie der Wirt Sepp Krätz oder Ex-Wiesn-Chefin Gabriele Weishäupl.

Zum Wiesn-Einsatz kam Göttler eher zufällig. „Ein Bekannter, bat mich einzuspringen. Seine Pferde waren krank.“ Göttler sprang ein. „Seitdem war ich immer dabei, mit Ausnahme der einjährigen Pause wegen Corona.“ Bevor der Ministerpräsident immer in seine Kutsche steige, ratsche er noch etwas mit ihm, erzählt Göttler. „Und wir trinken ein Stamperl.“ Das hat er sich verdient. Am Eröffnungssamstag muss er bereits um 4 Uhr aufstehen, um alles zu schaffen. Die Pferde müssen gefüttert, gegen sechs Uhr verladen und zur Spatenbrauerei transportiert werden. Hübsch gemacht – gewaschen, Mähne und Schweif eingeflochten, die Hufe geölt – wurden sie aber schon am vergangenen Freitag. „Es muss alles perfekt sein“, sagt Göttler. EVA STRAUSS

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