LIEBE KINDER

von Redaktion

Neulich entdeckte ich eine unbekannte Entengrütze. Agnes schien nicht begeistert. „Die ist ja giftgrün“, quakte sie. Klara war alarmiert. „Was?“, schnatterte sie entsetzt. „Ist sie etwa giftig?“ Aber Agnes beruhigte sie: „Nein, höchstwahrscheinlich nicht. Ihr müsst wissen, dass es früher Grüntöne gab, die giftig waren“, erklärte sie:

„Vor über 200 Jahren, genauer gequakt 1805, mischte ein österreichischer Chemiker namens Ignaz von Mitis aus verschiedenen Chemikalien wie Arsen, Kupfer und Essigsäure einen neuen grünen Farbstoff zusammen. Eigentlich wusste man zu dieser Zeit schon, dass es sich bei Arsen um ein hochgiftiges Metall handelte, das eine tödliche Wirkung hatte, wenn man es jemandem ins Essen mischte. Aber die Verwendung als Farbstoff galt lange als ungefährlich. Das neue Grün war sehr intensiv und verblasste nicht im Licht. Es wurde äußerst beliebt. In den 1840er-Jahren kam bei Ärzten wie Carl von Basedow die Vermutung auf, dass zwischen merkwürdigen Krankheitsfällen und den grünen Tapeten ein Zusammenhang bestehen könnte. Bald war klar, dass sich von den Wandverkleidungen und Textilien hochgiftige Stoffe in die Atemluft lösten und schwere Vergiftungen verursachten. 1882 wurde der Farbstoff in Deutschland verboten. Nur der Name Giftgrün für ein helles, kräftiges Grün hat sich bis heute gehalten“, schloss Agnes ihren Vortrag.

Eure PaulaTEXT: JASMIN HOFMEISTER

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