Coburg – Sie waren Kollegen beim Technischen Hilfswerk, beide auf der Suche nach einem erfüllten Privatleben. Als der Mann mehr wollte als eine platonische Freundschaft, wurde aus der Verbindung eine Tragödie. Die 40 Jahre alte Frau starb gewaltsam, weil der Mann ihre Zurückweisung nicht ertragen konnte. Der Täter sitzt nun für viele Jahre im Gefängnis. Die Schwurgerichtskammer des Landgerichts Coburg bestrafte ihn in ihrem Urteil wegen Mordes und Störung der Totenruhe mit lebenslanger Haft und stellte zudem die besondere Schwere der Schuld des 38-Jährigen fest.
Das Verschwinden der Frau und die Suche nach ihr hatte die Stadt Coburg im Herbst vergangenen Jahres wochenlang in Atem gehalten. Schließlich wurde die Leiche in einem Müllcontainer gefunden. Mit einem perfide ausgeklügelten Plan habe der Angeklagte die Frau im November vergangenen Jahres in seine Wohnung gelockt, dort mit einem bereits zuvor bereitgelegten Kabel erdrosselt und sich anschließend an der Leiche der Frau sexuell vergangen. In wesentlichen Teilen hatte der Angeklagte bereits zu Beginn des fünftägigen Prozesses ein Geständnis abgelegt.
In seinem letzten Wort nutzte der Mann die Möglichkeit, für sein Handeln um Entschuldigung zu bitten und Reue zu zeigen. Die besondere Schwere der Schuld hat zur Folge, dass eine Prüfung einer Haftentlassung nicht automatisch bereits nach 15 Jahren erfolgt. Im Gefängnis wird er die Möglichkeit bekommen, an seiner Persönlichkeitsstörung zu arbeiten, wie Richterin Huber bei der Urteilsverkündung erklärte.DPA