Gestern hatte Agnes beim Gründeln einen Ring gefunden. „Denkt Ihr, der Ring ist wertvoll?“, quakte Agnes. „Bestimmt! Vielleicht ist es ein Verlobungsring“, schnatterte Klara träumerisch. Da kam die Biberin Frau Dr. Raspelzahn angeschwommen: „Was habt ihr denn da Schönes?“ „Einen Verlobungsring“, schnatterte Klara so stolz, als hätte sie ihn gefunden. Die Biberin schaute sich den Ring genau an. „Das ist ein Aquamarin im Carréeschliff. Ein Lapidär braucht sehr viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl, um einen Stein so facettiert zu schleifen. In Idar-Oberstein mit seiner langen Tradition von der Verarbeitung von Edelsteinen werden noch Lapidäre, also Edelsteinschleifer, ausgebildet. Vielleicht kommt dieser Ring von dort.“ „Wo liegt Idar-Oberstein?“, quakte ich. „In Rheinland-Pfalz“, meint die Biberin. „Der Ort war und ist teilweise noch heute ein Welthandelsplatz für Edelsteine. Früher wurden in der Gegend Achate und andere Steine abgebaut, die dann auch dort geschliffen und verarbeitet wurden. Im 19. Jahrhundert entstand durch den zusätzlichen Handel mit Edelsteinen aus anderen Ländern und deren Verarbeitung am Ort eine Edelsteinindustrie. Noch heute hat der Bundesverband Edelsteine und Diamanten seinen Sitz in Idar-Oberstein. Es gibt auch eine gut erhaltene Schmuckfabrik, die man besuchen kann: das Jakob Bengel Industriedenkmal.“
Eure Paula