Schweinfurt – Kathrin Pollack soll Generalsekretärin der Bayern-SPD werden. Der Fränkin folgt ein weiterer Franke als Stellvertreter, Uwe Kirschstein. „Wir werden die Bekanntheit der beiden in Franken ausnutzen“, sagt Parteichefin Ronja Endres. Sie betont, dass es bei den beiden Kommunalpolitikern – im März ist Kommunalwahl in Bayern – nicht nur um Bekanntheit gehe. „Wir sehen Potenzial in den beiden“, sagt sie. Der Parteitag in Landshut soll die beiden Personalien am Samstag bestätigen.
Pollack, Stadträtin in Ansbach, und Kirschstein, Oberbürgermeister von Forchheim, könnten mit ihren 48 Jahren noch viel Zeit in die Partei investieren. „Ich bin überall, wo es ums Kümmern, Organisieren und Anpacken geht, da“, sagt Pollack, die in Ansbach aufgewachsen ist. Als Generalsekretärin will sie sich um „typisch bayrische Themen“ kümmern: Bildung, Finanzen, Krankenhäuser, also Themen, über die die Landespolitik entscheidet. Die SPD müsse zurück „in die Mitte der Gesellschaft“. Die Mutter zweier erwachsener Söhne, seit über 26 Jahren verheiratet, früher leidenschaftliche Handballerin, will mindestens einmal die Woche vor Ort in München sein.
Vize-General Kirschstein wisse aufgrund seiner Oberbürgermeister-Karriere, was die Leute wollen, sagt Endres. „Er ist ein Macher.“ Generalsekretär sei zwar nicht sein „Masterplan“ gewesen, dennoch freut sich der promovierte Humanbiologe auf die Aufgabe. „Mein Steckenpferd sind die Kommunen“, sagt Kirschstein. Das neue Duo löst Ruth Müller und Nasser Ahmed ab, die gut zweieinhalb Jahre im Amt waren. Endres verspricht eine „frische, zukunftsgerichtete und möglicherweise überraschende Bayern-Partei“. Auf dem Parteitag dürfte Endres zudem mit dem Münchner Bundestagsabgeordneten Sebastian Roloff ein neuer Co-Chef zur Seite gestellt werden.SAMANTHA ERNST