„Na, Waldemar, warst du wieder im Dorf, um fernzusehen?“, fragten Klara und ich den Waschbären, als er gestern spät am Abend an unseren Enten-Nestern vorbeischlich. Er liebt es nämlich, sich bei uns im nächsten Ort außen an die Fenster der Zweibeiner zu hocken und durch die Scheibe heimlich mit ihnen fernzusehen. Auch für uns Enten ist das prima, weil wir so erfahren, was aktuell im Fernsehen läuft.
„Ja“, brummte Waldemar. „Da lief so ein Science-Fiction-Film mit über das Wasser fliegenden Booten.“ „Bist du sicher, dass es ein Sci-Fi-Streifen gewesen ist?“, quakte es plötzlich aus Agnes‘ Nest. Sie hatte zwar schon geschlafen, aber jetzt rieb sie sich mit dem Flügel über ihre Augen und schien allmählich wieder wach zu werden. „Solche Boote existieren inzwischen wirklich. In der schwedischen Hauptstadt Stockholm gibt es die weltweit erste elektrische Passagierfähre mit Tragflächentechnologie, die Candela P-12 Nova. Dieses schwebende Elektroboot verbindet die Gemeinde Ekerö mit dem Stadtzentrum von Stockholm in der Hälfte der Zeit, die andere Boote dafür benötigen. Und nicht nur das, die Fähre ist umweltfreundlich, weil sie abgasfrei fährt und wenig Energie verbraucht. Der Testbetrieb war erfolgreich und so soll die P-12 als ganz normaler Teil des öffentlichen Nahverkehrs von Stockholm genutzt werden, sogar mit einem ganz regulären ÖPNV-Ticket. Leider weiß ich nicht genau, ob sie derzeit schon regelmäßig im Einsatz ist. Aber überlegt doch mal, wie toll das ist“, schwärmte Agnes, die inzwischen überhaupt kein bisschen mehr müde wirkte. „Boote, die quasi über das Wasser fliegen können, indem sie durch den Auftrieb von Tragflügeln über die Wasseroberfläche gehoben werden, sogenannte Hydrofoils oder Tragflügelboote. Die Technik reduziert den Wasserwiderstand ganz enorm und spart um die 80 Prozent Energie gegenüber herkömmlichen Schiffen. Die Fähre schafft bis zu 30 Knoten, das sind über 50 Kilometer pro Stunde, und hat eine Reichweite von 40 Seemeilen. Und das alles mit Elektroantrieb – das ist die Zukunft!“ Erschöpft von ihrer Rede, ließ Agnes sich wieder ins Nest fallen.
„Das mag ja alles so sein mit diesen tollen Tragflügelbooten in Stockholm“, brummte Waldemar, „aber der Film, den ich gesehen habe, spielte überhaupt nicht in Schweden. Der spielte wirklich in der Zukunft in irgend so einer Fantasie-Landschaft auf einem fernen Planeten.“
Kopfschüttelnd zog der Waschbär weiter in Richtung seines Waschbärbaus. Aber das bekam Agnes gar nicht mehr mit. Sie hatte sich bei ihrem Vortrag so sehr verausgabt, dass sie sofort wieder einge