Thomas Kopf aus Penzberg. © Seliger
Thomas Kopf aus Penzberg (Kreis Weilheim-Schongau) ist Liedermacher aus Leidenschaft – neben seinem Beruf beim Landeskriminalamt. Seit einigen Jahren schreibt er nicht nur Songs für Erwachsene, sondern auch fantasievolle Kinderlieder. Mit seinem Projekt „Lieder im Kopf“ bringt er jetzt auch den Kleinsten bei, eigene Songs zu schreiben.
Seine früheste Erinnerung: er als Bub mit Spielzeuggitarre und Plastik-Mikro im Kinderzimmer. Schon damals war klar, die Musik wird mal mehr als ein Hobby. Mit zwölf bekam er seine erste echte Gitarre, bald folgten die erste Band, Auftritte mit dem Schulchor und einer Gospelgruppe. Gesangsunterricht hatte er nie. „Ich kann nicht mal Noten lesen“, sagt der 47-Jährige.
Mit etwa 19 Jahren begann er, eigene Stücke zu schreiben. Zunächst auf Englisch, später auf Deutsch, heute auch auf Bairisch. Über 60 Lieder sind inzwischen entstanden, die alle auch am Lagerfeuer funktionieren, wie er sagt. Folk-Rock mit klarer Botschaft. Einer seiner ersten großen Auftritte war bei der Penzberger Demo „Penzberg bleibt bunt“, für die er den Song „Bunt“ schrieb. Die Ideen kommen oft spontan: ein Satz, ein Gedanke, ein Gefühl. Dann entstehen erste Textzeilen, Reime, Rhythmen. Die Melodie entwickelt er mit der Gitarre, den Feinschliff übernimmt er in seinem eigenen kleinen Tonstudio im Keller. „Im Grunde entsteht alles aus dem Nichts“, erklärt er den kreativen Prozess. Seit etwa drei Jahren schreibt Kopf auch Kinderlieder. Den Impuls dafür gab seine damals fünfjährige Tochter und ein langer Autofahrten-Soundtrack voller seichter Reime. „Da dachte ich: Das kann ich besser.“ Also schrieb er Lieder, die fantasievoll und gleichzeitig musikalisch anspruchsvoll sind. Bald entstand daraus das Projekt „Lieder im Kopf“. Dahinter steckt mehr als bloße Unterhaltung: Kopf möchte Kindern und Jugendlichen zeigen, wie sie selbst Songs schreiben können. In Workshops lernen sie, Gedanken und Erlebnisse in Texte zu verwandeln und in Musik zu gießen. Beim Ferienprogramm der Stadt oder im Klassenzimmer seiner Tochter hat das bereits funktioniert: Die Resonanz war riesig. „Es macht etwas mit einem, wenn man Musik macht“, sagt Kopf. Man verarbeite Gefühle, entwickle Sprache und schöpfe Selbstvertrauen. Eine CD mit seinen Kinderliedern ist bereits erschienen, neue Songs entstehen fast täglich – oft inspiriert von seiner Tochter, die trällernd durchs Haus springt. FRANZISKA SELIGER