Musiker ausgeraubt

von Redaktion

Solo-Bratschist vermisst Instrumente – Wert: 1,6 Millionen Euro

Hier stand der Tresor: Norbert Merkl vom Münchner Rundfunkorchester vermisst wertvolle Instrumente. © nf

Gröbenzell – Die Diebe schlugen mitten in der Nacht zu. Am 18. August gegen viertel nach zwei Uhr sah eine Nachbarin von Norbert Merkl in Gröbenzell (Kreis Fürstenfeldbruck), wie drei Männer in ein Fahrzeug stiegen und mit aufheulendem Motor davonrasten. Das müssen sie gewesen sein – die Räuber, die Merkl um einen 300 Kilogramm schweren Safe „erleichterten“. Merkl war damals im Urlaub, und die Nachbarin ahnte nichts. Im Safe: eine Mantegazza Bratsche Baujahr 1780 im Wert von 350 000 Euro, zwei Violinen mit ebenfalls sechsstelligem Wert und 61 exquisite Bögen. „Die Bögen hatten jeweils einen Wert von bis zu 120 000 Euro. Zudem waren auch Uhren und Schmuck im Safe“, sagt der Bestohlene. er ist seit 1984 Solo-Bratschist beim Münchner Rundfunkorchester und hat ein besonders Faible für alte Instrumente.

Die Polizei ermittelt, bisher ohne Erfolg. Die Diebe rückten mit einer Sackkarre an, transportierten den Safe über eine Außentreppe vom ersten Stock nach unten und machten sich davon. „Das war ein gezielter Einbruch, sonst wäre die Sackkarre nicht dabei gewesen. Sie sind wahrscheinlich gezielt wegen dem Safe gekommen“, mutmaßt Merkl. Der schwere Tresor stand in der Schlafzimmerecke, leider nicht verschraubt – wegen der Fußbodenheizung. Auch war der Safe-Inhalt nicht versichert. „Es war eine Dummheit“, sagt das Opfer. „Aber wer geht schon davon aus, dass einer den 300 Kilogramm schweren Safe die Außentreppe runterschleppt.“

Bleibt die Frage, ob die Diebe die teuren Instrumente nun zu Geld machen wollen. Es dürfte schwer werden, denn Merkl hat die Musikszene alarmiert. In zwei Fachmagazinen erschienen Artikel.

„Mir wurde es dadurch ein bisschen leichter, dass ich das Ganze nun weltweit verbreitet habe. So etwas wird weltweit in den nächsten hundert Jahren niemandem mehr geklaut“, sagt der Gröbenzeller, der nach 41 Jahren als Berufsmusiker nun in Rente geht.NILDA FRANGOS

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