Donaustauf – Die jüdische Publizistin Hannah Arendt und die CSU-Parteiikone Franz Josef Strauß erhalten die letzten zwei freien Plätze in der Ruhmes- und Ehrenhalle Walhalla bei Regensburg. Das Kabinett gab grünes Licht für die vor einer Woche erstmals bekannt gewordenen Pläne. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) betonte, beide erhielten die letzten zwei Plätze für Büsten, die noch baulich möglich seien. Die Stadt Fürth hatte die Auswahl von Strauß kritisiert und den früheren Bundeswirtschaftsminister und Bundeskanzler Ludwig Erhard (CDU) vorgeschlagen. Auch die SPD murrt über die Personalie – dort erinnert man an diverse Skandale von FJS und hätte stattdessen gerne Kurt Eisner oder Wilhelm Hoegner.
Die 1842 von Bayerns König Ludwig I. im klassizistischen Stil erbaute Ruhmeshalle in Donaustauf gilt als einer der prägenden Monumentalbauten in Bayern und als wichtiger Touristen-Hotspot. In ihrem Innern erinnern derzeit 132 Büsten an deutschsprachige Persönlichkeiten von bleibender historischer Bedeutung. Dazu gibt es 65 Gedenktafeln, die die Erinnerung an historische Ereignisse wachhalten sollen.
Beide Persönlichkeiten hätten auf sehr unterschiedliche Weise, aber mit bleibender Wirkung das politische und geistige Leben Deutschlands und Europas geprägt, teilte die Staatskanzlei mit. Arendt, 1906 als Tochter jüdischer Eltern in Linden, heutiger Stadtteil von Hannover, geboren, zählt zu den bedeutendsten Philosophinnen des 20. Jahrhunderts. Sie starb 1975 in den USA. Franz Josef Strauß, 1915 in München geboren, gilt als Vater des modernen Bayern. Er starb 1988.DW/DPA