Zwei Polizisten sperren den Zugang zur Schule ab. Der Hammerangriff hatte einen Großeinsatz ausgelöst. © dpa
Polizeieinsatz in Friedberg: Ein 15-Jähriger hatte zuvor mit dem Hammer auf zwei Schüler eingeschlagen. © Friedrich/Vifogra
Friedberg – In Friedberg in Bayern soll ein Jugendlicher am Donnerstagmorgen kurz vor Unterrichtsbeginn auf dem Gelände seiner ehemaligen Schule zwei Schüler mit einem Hammer angegriffen und verletzt haben. Der mutmaßliche Täter, ein 15-Jähriger, sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Ihm wird versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.
Bei dem Deutschen seien neben dem Hammer auch zwei „nach aktuellen Erkenntnissen nicht erlaubnispflichtige Softairwaffen sowie Messer“ sichergestellt worden, teilte die Polizei am Freitagmittag mit. Nach BR-Recherchen soll der mutmaßliche Angreifer einen militärisch anmutenden Helm und entsprechende Kleidung getragen haben. Eine Schülerin sprach von „einer Art Uniform“.
Täter hatte Schule schon einmal im Visier
Zum Ablauf der Tat heißt es, dass sich einer der angegriffenen Jungen gegen den 15-Jährigen zur Wehr gesetzt und ihn niedergerungen habe. Der sei daraufhin geflüchtet.
Die attackierten jeweils 14 Jahre alten Schüler wurden zur Abklärung der Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Die Opfer haben die irakische bzw. die deutsch-kosovarische Staatsangehörigkeit. Sie wurden nach Angaben der Einsatzkräfte leicht verletzt. Das Motiv des Angreifers sei noch unklar, sagte ein Polizeisprecher. Die örtliche Kriminalpolizei hat die weiteren Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat unter Leitung der Staatsanwaltschaft Augsburg übernommen.
Der Hammerangriff löste einen Großeinsatz der Polizei rund um die Mittelschule im Zentrum der Stadt aus. Zahlreiche Einsatzfahrzeuge und Beamte waren in den Straßen zu sehen, einzelne Bereiche wurden abgesperrt. Zudem wurde ein Rettungshubschrauber angefordert, der allerdings nicht eingesetzt werden musste.
Der 15-Jährige war nach Polizeiangaben früher einmal Schüler der Friedberger Mittelschule. Er sei vor einiger Zeit an eine andere Schule gewechselt. Ein ehemaliger Mitschüler beschrieb den jugendlichen Täter als „eigentlich immer nett und höflich“. Bekannt ist, dass er ein großes Faible „für Soldaten“ gehabt haben soll. Der jugendliche Täter konnte zunächst entkommen. Allerdings war die Polizei schnell vor Ort und konnte ihn fassen.
Es ist nicht das erste Mal, dass der 15-Jährige die Schule im Visier hatte. Laut Informationen des Bayerischen Rundfunks habe er die Schule bereits vor zwei Jahren schon einmal bedroht.
Der Schulbetrieb an der Grund- und Mittelschule in Friedberg lief am Donnerstag unterdessen normal weiter, ein Kriseninterventionsteam war vor Ort. Laut Aussagen des Polizeipräsidiums in Augsburg bestand „keine Gefahr für die Allgemeinheit“.DPA/MM