Letztens am See erzählte uns Ulrich eine seltsame Geschichte. Wir saßen alle auf der Wiese und genossen die frühherbstlichen Sonnenstrahlen. „Wisst ihr eigentlich“, krächzte der Waldkauz geheimnisvoll, „dass eine Zweibeinerin jahrelang mitten zwischen Schimpansen im Wald gelebt hat?!“
„Wie bitte?“, schnatterte Klara verdutzt. „Versuchst du uns mal wieder auf den Flügel zu nehmen, Ulrich?“ „Nein, wirklich nicht!“, krächzte Ulrich lachend. „Das hat mir neulich Friedrich, der Schwan, erzählt.“ „Also richtig im Wald, ohne Häuschen, ohne Bett?“, quakte ich. „Und ohne Kuchen?“, brummte Waschbär Waldemar fassungslos.
Agnes schnatterte. „Ihr sprecht von Jane Goodall. Sie wurde 1934 geboren und hat später ihr Leben den Schimpansen gewidmet. Sie lebte in Tansania, im Gombe-Nationalpark, und beobachtete die Tiere Tag und Nacht.“ „Das muss ja komisch für die Schimpansen gewesen sein“, quakte ich nachdenklich. „Plötzlich wohnt da ein Zweibeiner direkt neben ihnen!“ „Ja“, nickte Agnes. „Für beide Seiten war es neu. Aber Goodall, die in der vergangenen Woche mit 91 Jahren starb, wollte verstehen, wie Schimpansen leben, was sie fühlen, wie sie miteinander umgehen. Und sie machte spannende Entdeckungen: Zum Beispiel, dass Schimpansen Werkzeuge bauen können – Stöcke, mit denen sie Termiten aus ihren Hügeln angeln.“
Eure PaulaTEXT: ELENA LUNA DIMA