Vilsbiburg – Sie wollte nach der Schule heim, durfte aber nicht ins Haus. Nach einem anonymen Hinweis auf Gefährdung eines Kindes ist eine Polizeistreife in Vilsbiburg (Kreis Landshut) zu der betreffenden Adresse gefahren. Und entdeckte dort am Montag Erschütterndes: In einem vier Quadratmeter großen Fahrradabstellraum neben einem freistehenden Haus musste ein elfjähriges Mädchen täglich nach der Schule bis zu zwei Stunden ausharren und dort auf seine berufstätigen Eltern warten. „Für das Schulkind wurde der Abstellraum mit Tisch, Sessel und einem Heizlüfter hergerichtet“, schreibt die Polizei. Es bestand keine Möglichkeit, eine Toilette aufzusuchen, ihre Notdurft musste sie im Garten verrichten.
Die Polizei nahm das Kind mit zur Dienststelle und verständigte das Kreisjugendamt. Zudem wurde der Vater angerufen, der sich am Telefon aber sehr ungehalten gezeigt haben soll. Wie der BR berichtet, habe das Mädchen bei der Polizei angegeben, keinen Schlüssel zu bekommen, aus Sorge, sie würde beim Kochen das Haus in Brand stecken. Gegen die Eltern wird ermittelt. Auch die Staatsanwaltschaft ist eingeschaltet.MC