Oberpfaffenhofen – Während in München die Wiesn stattfand, mussten vor einem Jahr drei Streifenwagen am Flughafen Oberpfaffenhofen anrücken, um eine junge Frau unter Kontrolle zu bringen. Sie hatte eine Menge Alkohol und Kokain konsumiert und danach die Lounge des Flughafens aufgemischt. Dafür musste die 28-Jährige sich nun in Starnberg vor Gericht verantworten. Die Vorwürfe passten nicht zu der zierlichen Person, die verschüchtert neben ihrem Verteidiger saß. Angeklagt war die aus Duisburg stammende Frau wegen gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung und tätlichen Angriffs gegen Vollstreckungsbeamte. Über ihren Anwalt räumte sie alle Vorwürfe ein – auch wenn sie nur lückenhafte Erinnerungen an den Tag hatte.
Sie hatte damals mit ihrem Lebensgefährten vier Tage ausgelassen auf der Wiesn gefeiert. Dabei sei viel Alkohol konsumiert worden, vor allem Champagner. Irgendwann war das Paar in Streit geraten – und der eskalierte später in der Flughafen-Lounge. Wie ein Flughafenmitarbeiter aussagte, soll die Frau dem Mann einen Plakataufsteller an den Kopf geschleudert haben.
Die Polizisten beleidigte die 28-Jährige und schlug um sich. Dabei wurden zwei Beamte leicht verletzt. Schließlich gelang es der Polizei, die Frau mit Handschellen zu fesseln. Später stellte sich heraus, dass sie 1,79 Promille hatte – zum Tatzeitpunkt wohl fast doppelt so viel. Die Gutachter attestierten ihr eine verminderte Schuldfähigkeit. Vor Gericht sagte sie: „Ich bin selbst schockiert von meinem Verhalten.“ Die Staatsanwältin forderte eine zehnmonatige Haft, der Verteidiger plädierte für eine Geldstrafe, da die Frau sich bei den verletzten Polizisten entschuldigt hatte und ihnen freiwillig ein Schmerzensgeld überwiesen hatte. Die Richterin verurteilte sie zu einer Geldstrafe von 12 000 Euro. SMW