Auf Augenhöhe: Papst Leo mit den Vertretern des Betroffenenbeirats Herbert Fuchs, Elisabeth Geitner, Richard Kick, Helmut Bader und Sepp Germeier (von links). © Christine Schmehrer
Vatikanstadt – „Wir schaffen das nur gemeinsam“: Diese Worte von Leo XIV. klingen den Missbrauchsbetroffenen aus dem Münchner Erzbistum noch nach, die gestern den Papst bei der Generalaudienz in Rom getroffen haben. Die fünfköpfige Gruppe um den Sprecher Richard Kick wurde unter den Baldachin vor dem Petersdom geführt und wartete dort auf Papst Leo, der nach seiner Ansprache zunächst andere Gäste begrüßt hatte. Anschließend kam er zu den Missbrauchsbetroffenen und sprach auf Englisch mit ihnen. 2023 war die Gruppe mit dem Rad bei Papst Franziskus gewesen (wir berichteten).
„Wir waren natürlich sehr gespannt nach dieser erfolgreichen Audienz bei Papst Franziskus. Ich kann nur sagen: Es war sehr gut, es war ganz anders.“ Wie Kick unserer Zeitung berichtete, habe Papst Leo sie begrüßt und gesagt: „Gut, dass Sie da sind, denn wir können das nur zusammen schaffen!“ Er habe sie ermutigt, an dem Thema dranzubleiben.
Der Papst habe gefragt, ob sie genügend Unterstützung in ihrer Heimatdiözese bekämen. Kick habe das für München und Freising bestätigt. Doch er sagte dem Heiligen Vater auch, dass es andere bayerische Diözesen gebe, die nicht so für die Betroffenen einstünden. Der Betroffenenbeirat übergab dem Papst einen Berief, in dem er fordert, dass alle kirchlichen Archive und Akten über Missbrauchsfälle „uneingeschränkt geöffnet werden“ und „dass die Kirche ihre Schuld erkennt und den Weg der Umkehr ernsthaft geht“. Jede Entscheidung müsse Wohl und Würde der Opfer ins Zentrum stellen. „Wir bleiben dran“, versicherte Kick. Von Papst Leo erwarte man nun in seiner Amtszeit „entschlossene Zeichen“. CM