Bayern plant für den Ernstfall

von Redaktion

Kooperation mit Bundeswehr – Übungen in Krankenhäusern

München – Der Ernstfall – dieser Begriff hat in den vergangenen Jahren einen neuen Klang bekommen. Um für künftige Pandemien, Cyberangriffe oder auch militärische Konflikte gerüstet zu sein, verstärkt auch der Freistaat seine Vorbereitungen. Man komme gut voran „mit unserem Ziel, das bayerische Gesundheitssystem mit Blick auf die vielen Hausforderungen der Gesundheitssicherheit noch krisenfester zu machen“, sagte Gesundheitsministerin Judith Gerlach am Donnerstag nach der zweiten Sitzung des „Expertenrats Gesundheitssicherheit“.

Die Krisenplanungen der Kliniken würden optimiert, zudem könnten Hilfsorganisationen, wie das Bayerische Rote Kreuz, Unterstützungskräfte ausbilden, die dem Pflegepersonal im Ernstfall zur Hand gehen. „Auch haben wir die Task Force Infektiologie, unsere Eingreifgruppe am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, bereits um Experten für etwaige Krisen durch biologische Stoffe ergänzt“, berichtete Gerlach.

Noch 2025 soll es erste Krisenübungen in Krankenhäusern gemeinsam mit dem Öffentlichen Gesundheitsdienst geben. Dafür würden auch Szenarien wie der Wegfall gewohnter Infrastruktur oder eine biologische Sonderlage geprobt. Zwei Millionen Euro will der Freistaat den Kliniken dafür zur Verfügung stellen.

Bayern habe zudem eine Kooperationsvereinbarung mit der Bundeswehr getroffen, die ein gemeinsames Pilotprojekt für ein Gesundheitslagebild beinhalte. „Langfristiges Ziel ist es, dass wir ein Lagebild mit allen Daten aus der Gesundheitsversorgung haben, um Personal und Patientenströme in Krisenzeiten bestmöglich zu steuern und umzuverteilen.“HOR

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