Waldemar hatte nicht zu viel versprochen. Nachdem wir vor ein paar Tagen die Zweibeiner beobachtet hatten, die selbst gebastelte Drachen steigen ließen, kam er gestern wirklich mit einem eigenen Drachen an. Doch leider ging kein bisschen Wind. Also blieben wir bei Berta, die ein Buch über Drachen aus dem Regal holte – nicht nur über Drachen, die fliegen, sondern Drachen jeder Art. Ein Kapitel war den Drachen in China gewidmet.
„In China gilt der Drache als Urahn der Zweibeiner, er wird dort sehr verehrt, und in jedem Haus stehen Drachenfiguren. Schaut dieses Foto, das ist beim chinesischen Neujahrsfest“, erklärte die gebildete Biberin. Auf dem Bild sahen wir Zweibeiner, die einen viele Meter langen Drachen trugen. „Er hat zwar das Maul aufgerissen und sehr spitze Zähne, sieht aber eigentlich freundlich aus“, quakte Klara. Berta erklärte, dass der wichtigste Drache in China „Long Wang“ heißt. „Er ist der Herr der Flüsse, Bäche, Seen und des Regens und ein Zeichen für das Leben und das Glück. Einer Legende nach lebt er in einem Palast am Meeresboden.“ „Schade, dass nicht eine kleiner Long Wang bei uns im See wohnt“, quakte Klara, „ich hätte gerne einen kleinen Drachen.“ „Wir könnten in den Tierpark fliegen und das Reptilienhaus besuchen“, schnatterte ich, „es gibt dort Echsen, die so ähnlich aussehen wie Drachen.“ Agnes und Klara nickten begeistert.
Eure Paula