Erlangen – In Bayern sind im Jahr 2025 deutlich mehr Borreliose-Fälle gemeldet worden als in den Vorjahren. Bis Anfang Oktober habe man bereits gut 4800 Fälle der Infektionskrankheit registriert, teilte ein Sprecher des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen mit. Im Vorjahreszeitraum waren es rund 3500 Fälle, im Vergleichszeitraum 2023 etwas mehr als 2900. Generell schwanke die Zahl der gemeldeten Infektionen mit Lyme-Borreliose meist zwischen etwa 3000 und 6000 Fällen pro Jahr, erklärte der LGL-Sprecher. Allerdings würden der Landesbehörde längst nicht alle Fälle übermittelt, sodass die tatsächliche Zahl der Infektionen um ein Vielfaches höher liegen dürfte.
Die Lyme-Borreliose wird durch ein Bakterium namens Borrelia burgdorferi ausgelöst und geht in Deutschland vornehmlich durch Zecken auf den Menschen über. Sie gilt als häufigste durch Zeckenstiche übertragene Krankheit – noch vor der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Anders als gegen FSME gibt es gegen Lyme-Borreliose bislang keine Schutzimpfung. In 80 bis 90 Prozent der Borreliose-Krankheitsfälle tritt „Wanderröte“ als Symptom auf. Damit ist eine Hautrötung gemeint, die sich kreisförmig um die Einstichstelle ausbreitet. Zusätzlich treten mitunter grippeähnliche Symptome wie Fieber oder Kopfschmerzen auf. In seltenen Fällen könnten Borrelien schwerere Erkrankungen des Nervensystems, der Haut, der Gelenke und auch des Herzens hervorrufen.
In den meisten Fällen können die Borrelieninfektionen mit Antibiotika therapiert werden. Das LGL empfiehlt, bei sommerlichen Gängen in die Natur lange Kleidung zu tragen und Zeckenschutzmittel zu verwenden.DPA