Geduldsprobe im Berufsverkehr

von Redaktion

Signalstörung legt Stammstrecke lahm – Unfälle auf der A8 bremsen Autofahrer aus

Im acht Kilometer langen Rückstau auf der A8 kam es zu einem Auffahrunfall. Diese drei Autos kollidierten. © cst

Voller Bahnsteig, leeres Gleis: Auf der S-Bahn-Stammstrecke hakte es gestern mal wieder. © Symboldbild: Nguyen/IMAGO

München/Dachau – Für Pendler war es ein Vormittag zum Vergessen: Eine Signalstörung auf der Stammstrecke legte am Mittwoch den S-Bahn-Verkehr auch auf den Außenästen weitgehend lahm. Zudem war durch Unfälle auf der Stuttgarter Autobahn auch das Ausweichen auf den Pkw zumindest im Westen kaum möglich.

Gegen 7 Uhr trudelten auf den Handys die Alarmmeldungen des Streckenagenten ein. „Reparatur an einem Signal“, Ersatzprogramm für die S-Bahn. Genauer gesagt war es diesmal kein Notarzteinsatz und auch keine Weichenstörung, sondern ein Ausfall der LZB. LZB heißt Linienzugbeeinflussung. Das technische System erlaubt es, zwischen Pasing und Ostbahnhof S-Bahnen dicht nacheinander fahren zu lassen – im Optimalfall bis zu 30 in einer Stunde, also alle zwei Minuten eine. Durch den Ausfall kam es „zu großen Rückstaueffekten mit Auswirkungen auf das Gesamtnetz“, berichtet eine Sprecherin der Bahn. Viele S-Bahnen endeten in Pasing oder am Ostbahnhof – es gab allerdings auch hier Stau. Andere Züge umgingen die Stammstrecke und fuhren ab Pasing oder Laim direkt weiter bis zum Hauptbahnhof. Wie immer wurde das begleitet von Ansagechaos. S-Bahn-Chef Heiko Büttner hatte erst am Vortag vor Kommunalpolitikern im Münchner Rathaus berichtet, dass die Bahn noch immer nicht die Zugdisposition im Störfall mit den Infodiensten für die Fahrgäste synchronisiert hat. Alles muss manuell eingegeben werden.

Gegen 9 Uhr normalisierte sich langsam der S-Bahn-Verkehr, die Reparatur an der Strecke dauerte aber noch stundenlang an.

Fast zur gleichen Zeit auf der Stuttgarter Autobahn: Auf der Höhe von Palsweis kurz vor der Anschlussstelle Dachau/Fürstenfeldbruck krachen gegen 6.45 Uhr auf der linken und mittleren Spur mehrere Fahrzeuge ineinander. Erst prallte ein VW auf einen vorausfahrenden Opel, dessen Fahrer verkehrsbedingt abbremsen musste. Ein weiterer nachfolgender VW kam zwar noch rechtzeitig zum Stillstand, nicht aber der Dacia dahinter. Dessen Fahrer versuchte nach rechts auszuweichen, touchierte dabei allerdings einen weiteren VW am rechten Heck und kam erst auf dem rechten Fahrstreifen zum Stehen.

Vier Autos waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Die Insassen blieben ersten Erkenntnissen zufolge unverletzt. Ein zweiter Unfall ereignete sich im Rückstau nach der Anschlussstelle Sulzemoos. Resultat: ein Leichtverletzter und drei weitere Fahrzeuge, die abgeschleppt werden mussten.DW/CST/ZIM

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