DAS PORTRÄT

Die Entwickler von Protein aus Pilzwurzeln

von Redaktion

Andreas Blaschke (l.) und Michael Förg.

Ihr Produkt soll die Quintessenz sein und vieles enthalten, was der Körper braucht, daher der Name Kwint Mykoprotein.Für ihr veganes Proteinpulver aus Pilzwurzeln gründeten Andreas Blaschke und Michael Förg ihr Start-up Kwint. Bald wollen die 27-Jährigen mit ihrem Produkt auf den Markt gehen – und sammeln dafür noch bis zum 22. Oktober auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter insgesamt 6500 Euro. „Herkömmliche Proteinpulver sind meist tierischen Ursprungs, belasten die Umwelt und richten sich vor allem an Sportler“, sagt Blaschke. Er hat einen Master in Molekularbiologie und macht gerade einen Master in Management an der TU in München. Ursprünglich wollten er und Förg nachhaltigere Produkte für Sportbegeisterte entwickeln. „Doch als wir entdeckten, wie positiv Mykoprotein auf Blutfettwerte, Verdauung und Muskelkraft wirken kann, entstand Kwint.“

Die zwei kennen sich bereits seit der 8. Klasse im Descartes-Gymnasium Neuburg. Fürs Studium zogen sie nach München. Förg hat vor Kurzem seine Masterarbeit in Accounting & Finance abgegeben.In einer Bio-Vorlesung, die Blaschke besucht hat, ist die Idee entstanden. Biotechnologie mit Pilzen und Flechten war das Thema, sagt er. Daraus wollten sie etwas machen, so entstand das Pulver. Ein Anliegen ist den beiden Nachhaltigkeit. Es war ihnen wichtig, dass das Pulver in Europa produziert wird.

Die Pilze werden in einem großen Stahlkessel fermentiert, anschließend durch Hitze sterilisiert und getrocknet. Von Belgien aus wird das Pulver schließlich in großen Säcken nach Deutschland transportiert. Dort wird es wiederum von einem Partner abgefüllt und verpackt. Ein Ziel der beiden war es, dass das Proteinpulver geschmacksneutral ist. „Es soll eine Zutat wie Mehl sein“, sagt Blaschke. Es habe jedoch eine leicht nussige Note. Es enthält 55 Prozent Protein, 35 Prozent Ballaststoff und viele natürliche Mineralien wie Magnesium und Zink.

Das Pulver kann zum Beispiel zum Kochen oder Backen verwendet werden. Um die 15 bis 30 Gramm empfehlen die beiden. „Wir sind gerade fleißig am Rezepte testen“, sagt Blaschke. Denn es soll zusätzlich ein Rezeptbuch geben. Am liebsten mischt er das Pulver derzeit in Bananenshakes. Auch in Kuchen funktioniere es gut. Demnächst wollen die zwei Gründer das Pulver mit Freunden beim Pizzabacken testen. Die erste große Produktion soll nun über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter finanziert werden. Derzeit legen die zwei ihren Fokus auf den Online-Handel, Anfang Dezember soll es losgehen. Geplant ist, eine Packung mit 450 Gramm zunächst für circa 40 Euro zu verkaufen. Zunächst soll es an die Kickstarterter-Unterstützer geschickt werden, zusammen mit einem Rezeptbuch.FRANZISKA WEBER

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