München – Der Augsburger Professor für Schulpädagogik, Klaus Zierer, ist über die Ergebnisse des IQB-Bildungsmonitors von vergangener Woche alarmiert. „Man muss von einem nationalen Bildungsnotstand sprechen – ähnlich wie im Katastrophenfall.“ Bei dem Test der Neuntklässler in allen Bundesländern hatte ein Drittel der Neuntklässler die Mindestanforderungen verfehlt. Außerdem wurde durch die Bank ein Rückgang des fachbezogenen Interesses der Schüler an Mathematik, Chemie, Physik und Biologie festgestellt.
Zierer sieht nicht nur die Lehrer, sondern auch Schüler und Eltern in der Pflicht. Es sei bezeichnend, wenn das größte Engagement der Schüler der Abschaffung von Exen gelte. Anstrengung, Ehrgeiz und Leistungsbereitschaft müssten als Grundhaltungen in den Schulen vermittelt werden. Eltern dürften Schule nicht als „Serviceagentur zum Zertifikatserwerb“ ansehen. Notwendig seien auch mehr persönliche Begegnungen. Jegliche Arten von digitalen Elternabenden und -sprechstunden seien abzuschaffen.DW