Erding – Mit Vorlauf von nur einer Woche hat die Bahn eine gravierende Einschränkung bei der S2 bekannt gegeben. Der S-Bahnhof St. Koloman wird genauso wie der Haltepunkt Aufhausen bis voraussichtlich Juni 2026 vom Verkehr abgehängt. Und das schon ab Donnerstag, 30. Oktober.
„Ich finde es gelinde gesagt sehr befremdlich, wie kurzfristig dieses Thema platziert wurde“, erklärt der Wörther Bürgermeister Thomas Gneißl auf Nachfrage. Er gehe davon aus, dass die Probleme schon länger bekannt seien. Schließlich habe die Bahn ja bereits den Schienenersatzverkehr geplant. Das ist auch der Pressemitteilung vom Mittwochvormittag zu entnehmen. Darin kündigt die Bahn an, dass die S2 ab dem 30. Oktober (etwa 14 Uhr) nicht mehr an den Stationen St. Koloman und Aufhausen hält. „Der Grund ist, dass die Streckengeschwindigkeit zwischen Ottenhofen und Altenerding reduziert werden muss. Bei einer Inspektion waren Schäden am Gleis festgestellt worden“, schreibt ein Sprecher. Dadurch kann der Fahrplan auf der eingleisigen Strecke nicht mehr eingehalten werden. Durch den Entfall der Stopps erhofft sich die Bahn, die Verzögerung wieder wettzumachen.
Langsamfahrstellen bei der S-Bahn nehmen damit weiter zu, denn auch bei der S4 und S7 gibt es Tempolimits. Behoben würden diese Schäden „voraussichtlich im Mai 2026 bei einer umfassenden Gleiserneuerung“. Voraussichtlich ab Juni 2026 könne die Strecke wieder wie gewohnt befahren werden.
Gneißl hat in einer Stellungnahme an die Bahn seinen Ärger deutlich gemacht, „dass wir hier vor vollendete Tatsachen gestellt werden“. Immerhin: Ein DB-Mitarbeiter sei gleich am Mittwochvormittag nach St. Koloman zu einem Gespräch gekommen, sagt der Bürgermeister. TIMO AICHELE