Die Frontscheibe des RE5 zerbarst. © Bupo
Über die Treppe wurden Fahrgäste evakuiert. © Network-P.
Der Regionalzug fuhr gegen den Baum (re.) und kam dann zum Stehen. Auch die Lok vorne wurde beschädigt. © M. Bieber
München – Großes Verkehrschaos gestern Vormittag auf dem Münchner Südring – der südlichen Verbindung vom Haupt- zum Ostbahnhof. Kurz nach 11 Uhr kippte ein Baum um. Er durchbrach eine Lärmschutzwand und segelte auf die Gleise. Der Regionalzug RE 5 der Bayerischen Regiobahn, der aus Salzburg kam und nach Verlassen des Ostbahnhofs Kurs auf den Hauptbahnhof genommen hatte, konnte nicht mehr rechtzeitig stoppen. Mit dem Führerstand prallte der Zug gegen den Baumstamm, die Scheibe zerbarst. Der Triebfahrzeugführer des Meridian blieb jedoch unverletzt, auf einer Brücke kam der Zug zum Stehen. Die 400 Fahrgäste blieben unverletzt. „Die Evakuierung des ersten Zugteils ging relativ schnell“, berichtet der Sprecher der Bundespolizei, „die des zweiten Zugteils hat etwas gedauert.“ Es kam aber niemand zu schaden. Die Fahrgäste wurden über eine Treppe auf die Straße und zur nahen U-Bahn-Station Kolumbusplatz geführt. Vier Fahrgäste mit Seh- und Geh-Einschränkungen fuhr die Feuerwehr direkt zum Hauptbahnhof.
Auch auf dem Gegengleis gab es Schäden: Eine Lokomotive (eine Siemens Vectron des Unternehmes Beacon Rail) auf dem Weg zum Ostbahnhof fuhr ins Geäst – Schäden am Unterbau waren die Folge. Auch die Oberleitung wurde geringfügig beschädigt, berichtet der Polizeisprecher. Es kam zu langen Verzögerungen. Der Südring ist vor allem für den Güterverkehr wichtig, aber auch die BRB nutzt ihn. Ihre Regionalzüge endeten am Nachmittag vorzeitig in Grafing oder am Ostbahnhof. Fahrgäste, die zwischen Haupt- und Ostbahnhof unterwegs waren, mussten auf die S-Bahn ausweichen.
Bleibt die Frage, warum der Baum überhaupt umgefallen ist: Das konnten gestern weder Polizei noch Feuerwehr beantworten. Vermutlich hat ihn einfach ein Windstoß ungünstig erwischt.DW