DAS PORTRÄT

Drei Tüftler mit Grusel-Ideen

von Redaktion

Paul Girg, Tobias Schönig und Janosch Weber. © sh

Schreie gehören dazu. Genau wie die blinkenden Lichter in der Dunkelheit. Und die Riesenspinne ist auch bereits in Position. Der Turm in Wolfratshausen hat sich für die nächsten Tage in ein Horrorhaus verwandelt. Verantwortlich dafür sind drei 19-Jährige aus Eurasburg: Paul Girg, Tobias Schönig und Janosch Weber lieben es nicht nur, zu basteln und kreativ zu sein – sondern auch eine gruselige Atmosphäre zu erzeugen. Dafür haben sie die Holzwände grau bemalt, basteln Requisiten für ein Menschenlabor und feilen an der Technik. Wenn die Besucher in den Keller kommen, werden sie das Gefühl haben, in einer ruckeligen Kabine zu stehen. Ein paar Animatronic-Figuren irren an ihnen vorbei und bahnen sich einen Weg durch das halbdunkle Labor. Die Technik für ihr Schreckenshaus programmieren die drei Abiturienten selbst. Das kostet sie enorm viel Zeit. Seit Tagen sind sie im Dauereinsatz. Tobi Schönig ist jeden Morgen im Turn und kommt erst im Dunkeln wieder nach Hause. Auf den 170 Quadratmetern gibt es so kurz vor Halloween jede Menge zu tun. Außerdem sind die drei Freunde Perfektionisten.

Bisher haben sie sich zu Halloween immer in Eurasburg ausgetobt. Mehr als tausend Besucher kamen in ihr gruseliges Festzelt. Dann wurde das Zelt zu klein für ihre Ideen. Also fragten sie bei Sepp Schwarzenbach an, der im Turm eine Bar und einen Club betreibt. Eines der beiden Keller-Lokale ist gerade unbenutzt – also sagte er zu. Miete will er nicht, er findet das Engagement der drei jungen Tüftler toll. „Das wollte ich unterstützen.“

Das Gruseln fand er schon immer richtig cool, sagt Tobias Schönig. „Aber Geisterbahnen enttäuschen mich immer ein bisschen.“ Der „schnelle Schreck“ ist nichts für ihn, darin fehlt ihm die Geschichte. In ihrem Horror-Turm wollen sie das anders machen. Was sie beim Tüfteln lernen, wollen sie auch über Halloween hinaus nutzen. Alle drei möchten etwas Technisches studieren. Sie wünschen sich, dass ihr Horrorhaus ansprechend für viele Menschen ist. Besucher zahlen fünf Euro Eintritt, damit finanzieren die Jungs ihr Material. Dann lassen sich die Besucher von Schauspielern durch das Menschenlabor führen. Eine Altersvorgabe gibt es nicht, Kinder sollten aber von Eltern begleitet werden. Ihren Besuchern empfehlen die drei, auf das eigene Gefühl zu achten. „Es gibt Zehnjährige, die gut gelaunt durchspaziert sind und 15-Jährige, denen es zu viel war“, sagen sie.

Das Horrorhaus ist ab heute bis 2. November geöffnet. Es gibt täglich Führungen zwischen 18 und 22 Uhr, an Halloween sogar bis 23 Uhr. DOMINIK STALLEIN

Artikel 1 von 11