Tausende Missbrauchsvideos

von Redaktion

Zwei Darknet-Plattformen gesperrt – Nutzer auch in Deutschland?

Bamberg/Foz do Iguaçu – Bayerische Ermittler haben zwei größere Darknet-Plattformen mit Videos von sexuellem Kindesmissbrauch gesperrt. Auf den beiden Seiten seien mehr als 350 000 Nutzer registriert gewesen, teilten das bayerische Landeskriminalamt und die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg mit. Den Ermittlern zufolge waren auf den beiden Seiten mehr als 21 000 Videodateien verfügbar. Ein großer Teil der Nutzer habe sie kostenlos angeschaut.

Für den Zugriff auf alle Missbrauchsvideos hätten manche Nutzer aber sogar ein monatliches Abo zum Preis von 0,001 Bitcoin abgeschlossen, was etwa 95 Euro entspreche. Die Dateien seien knapp 900 000 Mal aufgerufen worden – bis die Plattformen im September gesperrt wurden. Die Darknet-Seiten sind in Rechenzentren in Deutschland betrieben worden. Die Auswertung der sichergestellten Server habe zu einem 38-Jährigen geführt, der in Brasilien wohnt. Die Bundespolizei dort hat den Mann in Foz do Iguaçu im Süden des Landes festgenommen. Inzwischen sitzt er in U-Haft. Weil er alle Videos nur auf seinem eigenen Server hatte, konnten die Ermittler verhindern, dass die Dateien verbreitet wurden.

Jetzt rückt für die bayerischen Ermittler die Suche nach Konsumenten und Abonnenten der beiden Seiten in den Fokus. Sie gehen davon aus, dass auch Menschen in Deutschland die Plattformen genutzt haben könnten. DPA

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