München – Zum Reformationstag hat die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs, zu Vertrauen, Mut und Besinnung in Zeiten des Wandels aufgerufen. „Reformation heißt, die Dinge nicht hinzunehmen, wie sie sind“, sagte Fehrs. „Sie beginnt dort, wo Menschen fragen, zweifeln, neu denken.“
Am 31. Oktober gedenken Protestanten der Reformation. Im Jahr 1517, einen Tag vor Allerheiligen, hatte der Augustinermönch Martin Luther (1483–1546) in 95 Thesen die damalige Ablasspraxis der katholischen Kirche kritisiert. Das führte zu einer Erneuerungsbewegung, aus der die evangelischen Kirchen hervorgingen. Der Reformationstag ist in neun Bundesländern gesetzlicher Feiertag, in Bayern nicht.
Mehr als 500 Jahre nach der Veröffentlichung der Thesen durch Luther bleibe die Botschaft der Reformation hochaktuell, so die Bischöfin. „In einer Zeit, in der zunehmend nicht mehr die Stärke des Rechts, sondern das Recht des Stärkeren zählt, braucht es Menschen, die sich einsetzen und mutig das Wort ergreifen.“ Reformation bedeute, Veränderungen entschlossen anzupacken. Die evangelische Kirche feiert den Reformationstag mit zahlreichen Gottesdiensten.KNA