KJR-Studie: Viele meiden den ÖPNV bei Dunkelheit

von Redaktion

München – Eine jüngst veröffentlichte Studie des Kreisjugendrings München belegt mit Zahlen, worüber gerade in Deutschland diskutiert wird: Viele Frauen fühlen sich in Bus und Bahn vor allem nachts nicht sicher. Laut KJR meiden drei von vier Frauen den ÖPNV nach Einbruch der Dunkelheit, fast jede vierte hat bereits sexuelle Belästigung erlebt. Die Studie hatte die Mobilität junger Menschen untersucht. „Wir halten es für gefährlich und unwissenschaftlich, die Ergebnisse der Studie mit den Argumenten in Verbindung zu bringen, wonach Belästigung und die Ängste von jungen Frauen auf migrantische Probleme zurückzuführen seien“, teilt der KJR mit. Das sei in der Studie weder abgefragt worden, noch lassen die Ergebnisse darauf schließen.

Das eigentliche Problem hinter der mangelnden Sicherheit für Frauen ist aus Sicht des Kreisjugendrings Sexismus. „Es sind unabhängig von der Herkunft fast ausschließlich Männer, die belästigen, übergriffig sind, sexuelle Handlungen ausführen oder gewalttätig sind.“ Die aktuelle Debatte würde außerdem ausblenden, dass auch rassistische und queerfeindliche Angriffe zur Lebensrealität junger Menschen gehören. „Es ist wichtig, sich mit der Verbesserung der Sicherheit von Frauen im öffentlichen Raum zu beschäftigen und sich die Deutungshoheit über das Thema Sicherheit nicht von rechtsextremen Kräften nehmen zu lassen“, so der KJR. KWO

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