Wirbel um toten Wolf

von Redaktion

Tier doch nicht erschossen – Ermittlung gegen Ehrenamtlichen

Lam – Nach dem Fund eines toten Wolfs in der Oberpfalz ermittelt die Polizei gegen den Überbringer des Kadavers. Das Tier sei nämlich nicht – wie von Naturschützern befürchtet – erschossen, sondern vermutlich von einem Artgenossen gebissen worden und daraufhin gestorben, teilte die Polizei mit. Das gehe aus der Untersuchung durch das Landesamt für Gesundheit hervor. Der Mann soll den toten Wolf dann aus Tschechien über die Grenze nach Deutschland gebracht haben.

Ermittelt werde gegen den Überbringer jetzt wegen des Verdachts, eine Straftat vorgetäuscht zu haben, und wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Bundesnaturschutzgesetz. Der Mann ist eigentlich ehrenamtliches Mitglied im Netzwerk „Große Beutegreifer“ – und soll als Ansprechpartner vor Ort mögliche Hinweise auf Tiere wie Luchse oder Wölfe fundiert dokumentieren.

Das Motiv des Mannes sei bislang unklar, teilte die Polizei mit. Die Beamten ermittelten weiter dazu und seien „in engem Austausch“ mit den tschechischen Behörden. Gefunden hatten den mutmaßlich dort abgelegten toten Wolf laut Polizei letztlich Wanderer im Grenzgebiet in der Gemeinde Lam (Landkreis Cham). Nach dem Fund war auch der Mann verständigt worden, gegen den nun ermittelt wird. Er hatte den Kadaver zur Polizei gebracht.

In Bayern ist die Zahl der Wölfe wieder rückläufig. Nach den neusten Zahlen der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes wurden im Monitoringjahr 2024/2025 im Freistaat sechs Rudel mit zusammen 19 Welpen nachgewiesen, zudem vier Paare ohne Nachwuchs und zwei territoriale Einzeltiere. Im Vorjahr waren es noch sieben Rudel und 35 Welpen gewesen. Zusätzlich ziehen noch einzelne Wölfe durchs Land, die im Monitoring aber nur begrenzt erfassbar sind. DPA

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