Tegernsee – Ein 71-jähriger Arzt, der nach Informationen unserer Zeitung im Tegernseer Tal lebt, soll über seine private Krankenkasse über eine Million Euro ergaunert haben. Er verschrieb sich selbst Medikamente, die er angeblich von zwei Apotheken bezog. Das stimmte nicht, denn Stempel und Abrechnungsdaten der Apotheken fälschte der Mediziner und reichte die Rechnungen bei seiner Krankenkasse ein. Nach einem Hinweis der Versicherung ermittelt nun die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) in Nürnberg. Am 6. November durchsuchte ein Staatsanwalt sowie die Kriminalpolizeiinspektion Oberbayern Süd das Anwesen des Beschuldigten.
Das Amtsgericht Nürnberg hatte dazu einen sogenannten Vermögensarrest angeordnet. Das heißt: Die Ermittler nahmen Wertgegenstände aus der Wohnung mit, die im Falle einer rechtskräftigen Verurteilung zum Begleichen des Schadens verkauft oder versteigert werden können. Darunter waren eine Vielzahl hochwertiger Handtaschen sowie Schmuck im Wert von über 220 000 Euro. Auch ein Pkw wurde gepfändet. Zudem wurden bei der Durchsuchung beim Beschuldigten zwei Schlagringe sichergestellt, weshalb nun auch noch wegen unerlaubten Besitzes von Waffen ermittelt wird. Ermittelt wird nun wegen Betrugs in 159 Fällen jeweils in Tateinheit mit Urkundenfälschung. Gegen eine Meldeauflage wurde der Mann vorerst auf freien Fuß gesetzt. DAK