Große Anteilnahme nach dem Tod der Kessler-Zwillinge

von Redaktion

München – Sie lebten ein Leben im Scheinwerferlicht – und kannten Gott und die Welt. Die Trauer um die Kessler-Zwillinge ist groß, viele Wegbegleiter erinnern sich am Tag nach der Todesnachricht in unserer Zeitung.

Sänger Roberto Blanco sagt: „Ich bin sehr traurig, wir haben viel zusammen gearbeitet. Die beiden waren so nett, immer lustig. Es tut mir unendlich leid, was passiert ist. Zu hören, dass sie tot sind, verschlägt mir fast die Sprache.“ Roberto Blanco sang schon 1976 mit den Kessler-Zwillingen in der TV-Show „8 x 1 in Noten“. Zuletzt traten sie auf der MS Deutschland auf.

Schauspielerin Jutta Kammann erinnert sich: „Wir haben uns 1992 kennengelernt, kurz nach dem Tod meines Mannes.“ Damals standen sie, Alice und Ellen Kessler gemeinsam für das Stück „Lasst uns endlich anfangen“ auf der Bühne am Max II München Theater. „Die beiden waren sehr zurückhaltend, bis ich meinen kleinen Apricotpudel zu den Proben mitbrachte, weil sie auch einen Apricotpudel hatten. Sie waren zwei ganz besondere Frauen.“

Birgit Netzle, die einst Chefin im Asam-Schlössl war, trauert um ihre früheren Gäste: „Sie sind gemeinsam durchs Leben gegangen und nun gemeinsam in den Tod. Ellen und Alice Kessler, die erfolgreichen Weltstars, die ich über zwei Jahrzehnte hinweg im Asam-Schlössl als Gastgeberin bewirtet habe, werde ich sehr vermissen. Ich bin sehr traurig.“ Das Asam-Schlössl in München-Thalkirchen war eines der Lieblingslokale der Kessler-Zwillinge.

Bernhard Paul, Direktor beim Circus Roncalli, hatte vor Kurzem noch Kontakt zu den Schwestern. Nach der Roncalli-Premiere im Oktober ließ er ihnen Rosensträuße bringen. Daraufhin schrieben sie ihm: „Wir danken für einen sensationellen Abend, haben gestaunt, gelacht und festgestellt, wie großartig Ihr Zirkus immer wieder begeistert.“ Die letzte Karte, die die Zwillinge Bernhard Paul geschickt haben, zieren zwei zarte Abbilder von Alice und Ellen Kessler, engelsgleich. MZ/WIN

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