Manuel Bonke mit Frau Maxine und Tochter Antonia.
Rosenheim – Unsere Tochter Antonia ist gerade einmal sieben Monate alt – und schon zum Spielball der bayerischen Landespolitik geworden. Hätte sie am 31. Dezember 2024 das Licht der Welt erblickt, hätten wir für sie 6000 Euro Familiengeld bekommen. Da sie allerdings erst am 12. April 2025 geboren wurde, sollten es nur noch 3000 Euro Kinderstartgeld sein. Doch seit vergangener Woche ist es amtlich: „Toni“ ist eine Nullrunde im Säuglingsalter.
Das eingesparte Geld soll vollumfänglich in die Betriebskosten-Finanzierung fließen. Wenn dann (hoffentlich) erste Verbesserungen spürbar sind, ist Antonia bereits im Vorschulalter. Dass die Kita-Kosten durch die Umverteilung kurz- oder mittelfristig sinken werden? Ausgeschlossen! Meine Frau und ich und viele andere Eltern werden von der bayerischen Familien-Politik abrupt abgewatscht – und zwar dreifach. Und es ist genau diese Willkür, die uns wütend macht.
Unsere örtliche Kita (Landkreis Rosenheim) verlangt für die Betreuung zwischen 415 und 560 Euro pro Monat. Wir werden diese Summe auch ohne die Söder-Spende stemmen können. Viele können das aber nicht und werden sich zum Beispiel in unterschiedliche Großeltern-Modelle flüchten müssen. „Unsere Wirtschaft profitiert davon, wenn beide Eltern arbeiten wollen – oder müssen“, argumentiert Familienministerin Ulrike Scharf. Als ob es sich junge Eltern heutzutage leisten können, wegen 250 Euro mehr pro Monat komplett auf Arbeit zu verzichten.
Wenn es der bayerischen Regierung darum geht, dass beide Elternteile arbeiten, um die Wirtschaft anzukurbeln: Es hätte sicherlich Zwischenlösungen gegeben, damit das „Familienland Bayern“ seinem Söder-Slogan weiterhin gerecht wird. Beispielsweise in Form eines staatlichen Kita-Zuschusses, wenn beide Eltern berufstätig sind. Wer weiß, vielleicht wird die CSU beim nächsten Wahlkampf 2028 ja wieder kreativ. Die hart umkämpfte Wählergruppe „Junge Familien“ ist dann auf alle Fälle gewarnt.