Panne beim Rückbau des Kernkraftwerks Isar 2

von Redaktion

Schaden durch herabfallendes Metallteil im Reaktor – Leck ist abgedichtet, die Baustelle ruht aber vorerst

Das Kernkraftwerk Isar 2 ging in der Nacht zum 16. April 2023 vom Netz. Der Rückbau begann ein Jahr später. © dpa

Niederaichbach – Seit eineinhalb Jahren befindet sich das stillgelegte Kernkraftwerk Isar 2 in Niederaichbach (Landkreis Landshut) im Rückbau. Momentan ruht die Baustelle allerdings. Der Grund dafür ist nach Betreiberangaben ein sogenanntes meldepflichtiges Ereignis. Bei dem Vorfall am Donnerstag htte ein herabfallendes Metallteil einen Schaden verursacht, sagte Kraftwerksleiter Carsten Müller. Die Aufarbeitung laufe. Erst danach könne der Rückbau fortgesetzt werden.

Müller zufolge fiel bei der unter Wasser stattfindenden Zerlegung der Einbauten im Reaktordruckbehälter ein etwa 800 Kilogramm schweres Metallstück in das Becken. Das Metallteil habe die innere Auskleidung des doppelwandigen Beckens beschädigt. Durch den Riss seien „wenige Kubikmeter Wasser“ in den Zwischenraum zwischen der inneren und äußeren Beckenwand gelaufen. Das Leck sei abgedichtet und das Wasser über die Gebäudeentwässerung aufgefangen worden. „Hier fließt kein schmutziges Wasser in die Isar“, so Müller. Auswirkungen auf die Umgebung und die Umwelt habe der Vorfall insofern nicht gehabt. Das Wasser sei lediglich in sehr geringem Maß radioaktiv, so Müller. „Unbedeutend.“ Zudem sei kein Mitarbeiter verletzt worden.

Von den drei Meldestufen fiel dieses Ereignis in die Kategorie „normal“. Das bedeutet, dass der Vorfall binnen fünf Tagen der Atomaufsichtsbehörde gemeldet werden muss. In der Kategorie „eilt“ muss ein Vorfall innerhalb von 24 Stunden und in der Kategorie „sofort“ muss er umgehend gemeldet werden. Die Rückbauarbeiten sind unterbrochen. Wie lange die Baustelle stillstehe, lasse sich schwer einschätzen, sagte der Kraftwerksleiter. „Vielleicht bis Weihnachten.“ Die Aufarbeitung laufe.DPA

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