Diese Frau wurde tot gefunden. © Polizei
Auch die Pferde- und Hundestaffel beteiligte sich an der Suche.
Großaufgebot: 200 Kräfte nahmen an der Suchaktion teil.
Mammutaufgabe: Die Bereitschaftspolizisten durchkämmten das Waldgebiet nahe der Gautinger Straße. Dort fand ein Spaziergänger die Tote am Donnerstag. © Hoffmann (2), Gaulke
Neuried – Wer ist die Tote, die ein Spaziergänger am Donnerstagnachmittag mitten im Forstenrieder Park entdeckt hat? Wie kam die Frau dorthin? Und vor allem: Was wurde ihr Schreckliches angetan? Fragen, auf die die Polizei am Tag eins nach dem traurigen Fund noch keine Antworten gibt. Freitagmorgen ist ein Großaufgebot nahe der Stelle am Ortsende von Neuried zusammengekommen: „Die Ermittlungen konzentrieren sich im Moment auf die Identifizierung der Leiche und auf die weiteren Tatumstände“, sagte Präsidiumssprecher Thomas Schelshorn. Dazu wird ein Bild der Toten veröffentlicht.
Viel geben die Ermittler der Mordkommission zu dem Fall nicht preis: Der Leichenfund wurde am Donnerstag gegen 15 Uhr nahe des Wegs „Buchendorfer Geräumt“ gemeldet. Von dort geht es zu einem Trimm-Dich-Pfad. Das heißt: Der Fundort liegt nicht schwer zugänglich, sondern nahe einer frequentierten Route unweit eines Parkplatz an der Gautinger Straße. Aufgrund der Auffinde-Situation schließt die Polizei ein Gewaltdelikt nicht aus.
Die Frau ist laut Schelshorn „mittleren Alters“ und wird auf 25 bis 45 Jahre geschätzt. Sie ist 69 Kilo schwer und 1,74 Meter groß. Ihre Haare sind ursprünglich rot-blond und gewellt. Zuletzt waren sie braun gefärbt und 40 Zentimeter lang. Die Tote hat keine Tattoos. Bislang wurde sie von niemanden als vermisst gemeldet, die Ermittler durchforsten deshalb Akten zu Vermisstenfällen in ganz Deutschland. Die Leiche wurde am Donnerstag gegen 22 Uhr obduziert. Zum Ergebnis der Untersuchungen hält sich die Polizei zurück, Informationen zu den Umständen, wie die Frau genau vorgefunden wurde, gibt es nicht.
Somit bleibt unklar, ob die Leiche offen im Wald lag oder versucht wurde, sie zu verdecken oder verstecken. Hatte sie etwas an oder wurde sie fast nackt gefunden? Bei Letzterem wäre denkbar, dass die 200 Bereitschaftspolizisten, die gestern morgen zum Forstenrieder Park gebracht wurden, auch Ausschau nach Kleidung der Getöteten halten sollten. Vor Ort hieß es bei der Suche, an der auch die Pferde- und Hundestaffel beteiligt war, lediglich, dass Gegenstände gesucht werden, die in Zusammenhang mit der Tat stehen könnten. Als ein Polizist einen alten Regenschirm unter dem vielen Laub findet, bleiben seine Kollegen entspannt. Einer sagt: „Der ist schon verrottet. Es geht doch nur um Tage.“ Dass die Leiche nicht etwa Monate zuvor abgelegt wurde, hatte sich den Ermittlern schon am Donnerstagabend gezeigt. Als unwahrscheinlich gilt damit die Vermutung, dass es sich bei der aufgefundenen Person um eine schon länger vermisste Frau handeln könnte.
Die Polizei bittet nun Zeugen, die die Tote erkennen oder Hinweise zu der Tat haben, sich unter Telefon 089/29100 zu melden. Interessant sind auch Autos, die am Weg „Buchendorfer Geräumt“ aufgefallen sind. NADJA HOFFMANN