Horror-Unfall bei Glatteis

von Redaktion

Wintereinbruch: In der Oberpfalz sterben drei Männer auf der A93

Die drei Männer, die in dem zerquetschten Transporter saßen, starben noch an der Unfallstelle. © Jason Tschepljakow/dpa

München – Der Unfallort gleicht am Montag einem Trümmerfeld. In den frühen Morgenstunden, gegen 3 Uhr, hat sich auf der A93 bei Maxhütte nördlich von Regensburg ein schweres Unglück ereignet. Noch ermitteln Spezialisten von der Polizei den genauen Unfallhergang. Bislang weiß man, dass ein Sattelzug ins Schleudern geriet und gegen die Mittelschutzplanke krachte. In der Folge, heißt es aus dem Polizeipräsidium Oberpfalz, kam es zu weiterem Unfallgeschehen, bei dem mehrere Fahrzeuge involviert waren, darunter ein Kleintransporter. Darin saßen drei Männer: zwei Polen im Alter von 51 und 36 Jahren sowie ein 36-jähriger Deutscher. Alle drei starben am Unfallort. Laut Polizei war es auf der Autobahn glatt. Die Fahrbahn Richtung München war bis weit in den Nachmittag hinein gesperrt.

Der Deutsche Wetterdienst hatte vor Schnee und Eis auf den Straßen gewarnt, dennoch hatten die Einsatzkräfte in den Morgenstunden bayernweit allerhand zu tun. Es gab mindestens 70 wetterbedingte Unfälle, wie die Polizeipräsidien schon am Morgen meldeten, Tendenz steigend. Im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord erlitten mindestens acht Menschen bei Unfällen leichte bis mittelschwere Verletzungen. Auf der A8 zwischen Adelzhausen und Odelzhausen etwa verlor der rumänische Fahrer eines Opel Vivaro, der mit sechs Personen besetzt war, auf spiegelglatter Fahrbahn die Kontrolle. Das Fahrzeug überschlug sich um kurz nach 1 Uhr, ein 19-Jähriger wurde aus dem Auto geschleudert und blieb lebensgefährlich verletzt auf der Fahrbahn liegen. Eine weitere Insassin wurde mittelschwer verletzt, die anderen befreiten sich selbst und brachten den 19-Jährigen in Sicherheit. Die A8 war zwischenzeitlich voll gesperrt.

Vielerorts gab es wegen starken Schneefalls und Glätte erhebliche Verkehrsbehinderungen. Im Landkreis Bayreuth blieben auf der A9 bei Sophienberg/Trockau mehrere Lastwagen und Autos mitten auf der Fahrbahn stehen. Da es weiter stark schneite und der Verkehr nicht nachließ, wurden Kräfte des Technischen Hilfswerks angefordert. Ebenfalls liegen blieben drei Autos mit Sommerreifen. Wegen erheblicher Straßenglätte setzte die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH in der Nacht zum Montag ihren gesamten Busverkehr im Stadtgebiet aus.

Am Flughafen München startete der Flugverkehr am Morgen weitgehend ohne wetterbedingte Probleme. Zwar gebe es leichte Verspätungen, weil Flugzeuge enteist werden müssten, sagte ein Sprecher. Die Rollwege und Start- sowie Landebahnen seien aber noch in der Nacht mit einer speziellen Flüssigkeit behandelt worden, um einen gefahrlosen Flugverkehr zu ermöglichen. Der Flughafen Nürnberg meldete auf seiner Webseite mindestens neun verspätete Abflüge seit Mitternacht, vor allem bedingt durch die notwendige Enteisung der Flieger.

Der erste größere Wintereinbruch betraf Regionen in ganz Deutschland. Für die kommenden Tage heißt es laut Wetterdienst: „Der Winter ist noch nicht ganz aus Deutschland raus.“ An und in den Alpen und im Bayerischen Wald könne es in der Nacht auf Dienstag schneien. Zwischen 15 und 30 Zentimeter Schnee erwarte man in den Alpen, bis zu 15 Zentimeter im Bayerischen Wald, sagte er. Auch im Tiefland könne es teils kräftiger schneien. Vor allem im Süden bleibe es in den kommenden Tagen noch winterlich. Und nachts droht wieder Glatteis. MM/DPA

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