Waldemar hatte eine gute Frage: Wer hat das Plätzchenbacken erfunden? „Das sollte sich doch herausfinden lassen“, schnatterte ich und watschelte zum Bauernhof. Siehe da, die Kuh wusste die Antwort: „Der genaue Ursprung von Plätzchen ist nicht geklärt“, muhte sie und erklärte die verschiedenen Theorien: „Eine etwas mystische Überlegung besagt, dass vor 2000 Jahren eine antike Volksgruppe, die man als Kelten bezeichnet, in der Nacht der Wintersonnenwende am 21. Dezember aus Teig gebackene Tiere vor die Tür legten.“ Die Zweibeiner glaubten damals, Geister würden die Häuser der Menschen heimsuchen. Damit die Geister die Tiere in Ruhe lassen, legten sie Plätzchen in Tierform als Opfergabe vor die Türen. „Eine andere Theorie besagt, dass die Backtradition ihren Ursprung im Mittelalter hat“, muhte Alma und erklärte: „Damals verschenkten reiche Klöster an Weihnachten aufwendige Backwaren.“
Dann könne es aber auch sein, dass es Plätzchen erst seit dem 18. Jahrhundert gibt, muhte Alma und erklärte: „Damals wurden kleine Gebäckstücke, welche die adlige Gesellschaft gerne zu Kaffee oder Tee aßen, zur Weihnachtszeit mit Nüssen, Schokolade oder Marzipan verfeinert. Die flachen Kuchen bezeichnete man im 18. Jahrhundert als Platz. So könnte im Laufe der Zeit aus Platz Plätzchen geworden sein.“ Eine weitere Möglichkeit ist, dass die Plätzchen gemeinsam mit der englischen Teekultur auf das Festland überschwappten.
Eure Paula