Kandidat per Münzwurf gekürt: AfD-Kreisverband interveniert

von Redaktion

Moosburg – Der AfD-Kreisverband Freising hat die Kandidatur für die Bürgermeisterwahl in Moosburg zurückgezogen. Der dortige Ortsverband hatte bei der Aufstellungsversammlung nach zwei Wahlgängen mit Stimmengleichheit per Münzwurf Stefan Jahnel zum Kandidaten ernannt. Sein Gegenkandidat, Kreis- und Stadtrat Gerhard-Michael Welter, fehlte krankheitsbedingt und kritisierte, dass Jahnel kein AfD-Mitglied sei und aufgrund seiner Neonazi-Vergangenheit auf der Unvereinbarkeitsliste der AfD stehe. Entscheidend sei jedoch, dass eine Wahl durch Los ohne entsprechenden Mitgliederbeschluss nicht möglich sei.

Der Kreisverband begründet den Schritt mit einer angeblichen Einmischung der Stadt Moosburg, die am Wochenende jedoch nicht bestätigt werden konnte. „Die Stadt beanstandet, dass die erforderliche Losentscheidung nicht ordnungsgemäß per Los, sondern per Münzwurf durchgeführt wurde“, heißt es in der vom AfD-Kreisvorsitzenden Richard Paukner am Samstag verschickten Mitteilung. Diese Einschätzung stoße zwar auf Unverständnis. „Nichtsdestoweniger akzeptieren wir die Entscheidung.“

Der verhinderte Kandidat äußerte sich in einer Mail, die unter anderem unsere Zeitung erreichte. Stefan Jahnel schreibt: „Meiner Meinung nach geht es die Stadt einen feuchten Kehricht an, in welcher Art und Weise ein Losentscheid durchgeführt wird.“ Die Stadt wolle einmal mehr der AfD „einen Knüppel in die Speichen werfen“. Diesen Knüppel hätte sein Gegenkandidat der Kommune gereicht. „Dass jetzt so lange gelost wird, bis wir ein Ergebnis haben, das dem Herrn Welter gefällt – sorry. Über das Stöckchen springe ich nicht.“ Persönlich hätte Jahnel den Klageweg beschritten.ME/ZZ

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