Die S4 fährt nicht mehr so oft nach Geltendorf. © GUELLAND
München – 2026 dürfte das Jahr der Großbaustellen bei der Bahn werden. Es gibt etliche Stammstrecken-Sperrungen, außerdem Einschränkungen am Bahnhof München-Laim sowie auf der Strecke ins Allgäu.
Beim Laimer Bahnhof wird im kommenden Jahr der alte Bahnsteig abgerissen. Daher können ab 1. Juni voraussichtlich bis 2028 die Linien S3, S4, S6 und S8 in Fahrtrichtung Innenstadt nicht mehr in Laim halten. Fahrgäste ab Pasing können alternativ die S5 nutzen oder mit jeder anderen S-Bahn bis Hirschgarten und von dort zurück nach Laim fahren, berichtet die Bahn in einer Baustellen-Vorschau.
Zudem gibt es eine ganze Serie von Einschränkungen auf der Stammstrecke und auf den Außenästen der S-Bahn. Los geht‘s in der Zeit 1. bis 12. April: Wegen Weichenerneuerung am Isartor und Bauarbeiten für die 2. Stammstrecke wird dann kein S-Bahn-Verkehr zwischen Hauptbahnhof/Stachus und Ostbahnhof möglich sein. Vom 8. bis 11. Mai und 16. bis 19. Oktober gibt es sogenannte Instandhaltungswochenenden mit Sperrung der gesamten Stammstrecke und der S-Bahn-Gleise am Ostbahnhof.
Von Juni bis November muss außerdem wegen des Baus eines „Überwerfungsbauwerks“ am Westkreuz mit mehrwöchigen Sperrungen für die Linien S6 und S8 im Juni, August und Oktober/November sowie zusätzlich an einigen Wochenenden gerechnet werden. Zudem warnt die Bahn schon jetzt, es werde „ganzjährig in vielen Nächten sowie an Wochenenden und in Ferien“Bauarbeiten für die 2. Stammstrecke in Laim, am Ostbahnhof und am Leuchtenbergring geben.
Für Pendler Richtung Westen gibt es eine weitere bittere Pille: Wegen vieler Langsamfahrstellen muss 2026 die Bahnstrecke München-Pasing bis Grafrath sowie Geltendorf bis Kaufering saniert werden. Das hat Auswirkungen auf den Zugverkehr. Die Züge können nur mit reduzierter Geschwindigkeit fahren, vom 7. Februar bis 31. Oktober nächsten Jahres gibt es daher empfindliche Einschränkungen bei den Fahrplänen. So werden die Regionalbahnen RB68 Füssen–München und RB74 Buchloe–München gekürzt und beginnen bzw. enden bereits in München-Pasing, anstatt wie gewohnt bis zum Hauptbahnhof zu fahren. Fahrgäste der Regionalexpresslinien aus und in Richtung Kempten, Lindau und Memmingen müssen sich auf längere Fahrzeiten und um bis zu 20 Minuten frühere Abfahrten in München einstellen. Auch der ohnehin durch häufige Verspätungen betroffene Eurocity zwischen München und Zürich bleibt nicht verschont: Seine Fahrzeit wird sich um 10 Minuten verlängern, hinzu kommt eine frühere Abfahrtszeit von fünf Minuten in München.
S-Bahn-Pendler der S4/S20 müssen mit diesen Einschränkungen zusätzlich zu den ganzen Problemen zurechtkommen. Ein Zug je Stunde endet schon in Buchenau (statt in Geltendorf). Zur Hauptverkehrszeit müssen Züge zwischen Buchenau und Geltendorf entfallen. Die S20 pendelt nur zwischen Höllriegelskreuth und München-Pasing. DW