Vorgestern sind wir abends übers Dorf in der Nähe des Sees geflogen. An manchen Balkonen und in einigen Fenstern hingen Lichterketten und es sah schon ein wenig weihnachtlich aus. Es gibt ein Haus im Dorf, an dem in der Adventszeit besonders schöne, große Strohsterne in den Fenstern hängen. Keiner gleicht dem anderen, manche haben auch verschiedene Farben. Außer den gelben gibt es auch rote und braune Sterne. Manche sind auch mehrfarbig. Von Agnes weiß ich, dass diese Farben beim Bügeln des Strohs entstehen, je nachdem wie heiß das Bügeleisen ist. „Ich freue mich sehr darauf, die Sterne bald wieder zu sehen“, schnatterte ich, während wir die letzte Runde über den Häusern drehten, bevor wir zum See zurückkehrten.
„Kann man mit Stroh noch etwas anders machen als Sterne basteln?“, fragte ich. „Sogar ziemlich viel“, schnatterte Agnes und zählte aus: „Es wird zur Dämmung von Häusern benutzt und als Einstreu für Stalltiere. Früher gab es auch Häuser mit Strohdächern. Die sind aber wegen der Feuergefahr aus der Mode gekommen.“
Wir flogen zur Biberburg und schnatterten weiter. „Ihr interessiert euch für Stroh?“, fragte die Biberin Dr. Raspelzahn. „Wenn Ihr unglaubliche feine aus Stroh hergestellte Sachen sehen wollt, müsst ihr in die Schweiz, nach Wohlen im Kanton Aargau. Die dort aus Stroh hergestellten Hüte und Spitzen waren so beliebt, dass sie im 19. und frühen 20. Jahrhundert sogar in London, Paris und New York verkauft wurden.“ Eure Paula