Als wir Enten neulich auf unserem See herumgründelten, kam Waldkauz Ulrich angeflattert und begrüßte uns. „Hallo, Klara und Paula. Ich hab euch schon von Weitem erkannt, weil ihr beiden gleich groß seid. Agnes ist nämlich ein wenig größer wie ihr.“
„Als ihr!“, schnatterte Agnes. „Wie?“, krächzte Ulrich verwirrt. Agnes schüttelte den Kopf: „Nicht wie, Ulrich, als!“ „Ich kapiere nicht, wovon du quakst“, kauzte der Eulenvogel zurück.
Agnes schob sich ihre Brille zurecht und erklärte: „Die beiden Wörter ‚wie‘ und ‚als‘ werden beide für Vergleiche gebraucht. Wenn du ausdrücken möchtest, dass eine Sache genauso ist wie eine andere, verwendest du das Wörtchen ‚wie‘. Zum Beispiel in dem Satz: Klara ist genauso groß wie Paula. Vergleichst du aber Dinge miteinander, die unterschiedlich sind, kommt das Wort ‚als‘ zum Einsatz: Ich bin größer als Klara und Paula. Du verwendest ‚als‘ also, wenn etwas ungleich ist, und ‚wie‘, wenn etwas gleich ist. Ist eigentlich ganz einfach“, schnatterte Agnes. „Bist du dir da sicher?“, fragte der Kauz ungläubig nach. „Ich kann mich genau erinnern, dass ich den Bauern neulich hab sagen hören: ‚Mein Bub kennt sich mit der Technik besser aus wie ich.‘“
Aber Agnes ließ sich nicht beirren. „Das kann zwar sein“, quakte sie, „gerade im Dialekt gibt es oft andere grammatikalische Phänomene als in der Standardsprache. Ich hab sogar schon Sätze gehört wie: ‚Das Wetter heute ist schöner als wie gestern.“
Eure Paula