Der Alpenbus fährt von Murnau bis Rosenheim. © Malin Wunderlich/dpa
Flaggschiff der Bahn: Ein ICE verlässt den Münchner Hauptbahnhof. © Hoermann / SVEN SIMON
München – Am Sonntag ist Fahrplanwechsel. Vor allem beim MVV gibt es viele Änderungen. Auch der Fernverkehr der Bahn bietet Neuerungen an. Die gute Nachricht: Die Preise für die ICE–Fahrten ändern sich diesmal nicht. Der MVV wird seine Preise parallel zum Preisanstieg des Deutschlandtickets (63 statt 58 Euro) zum 1. Januar 2026 erhöhen – wenn sich das Tarifgebiet mit dem Beitritt der Landkreise Garmisch-Partenkirchen, Mühldorf sowie Landshut (hier auch die Stadt) noch einmal gehörig erweitert. Hier die Änderungen im Detail:
MVV: Am Sonntag um 7:38 Uhr beginnt in Gmund am Tegernsee ein neues Bus-Zeitalter. Dann startet dort der allererste Alpenbus. Man muss nicht mehr mit der Bahn über München fahren, wenn man beispielsweise von Murnau nach Bad Tölz will. Oder von Rosenheim nach Miesbach. Drei Linien mit 60-Minuten-Takt (6–21 Uhr, Mo bis So) gibt es, berichtet MVV-Chef Bernd Rosenbusch: Der X990 fährt von Murnau über Penzberg bis Bad Tölz. Der X380 führt von Tölz über Gmund und Miesbach bis Rosenheim. Der X381 startet in Tölz und fährt abwechselnd nach Miesbach und Gmund. Die Fahrzeit von Murnau bis Bad Tölz (jeweils Bahnhof) beträgt laut Fahrplan eine Stunde und neun Minuten, das ist deutlich schneller als eine Reise per Zug, die schon mal über zwei Stunden dauern kann. Die Firma Geldhauser hat extra Überlandbusse („Low-Entry Überland“) gekauft. Eine Gurtpflicht für Fahrgäste gibt es übrigens auch bei Fahrten auf der Bundesstraße nicht.
Daneben gibt es in jedem Landkreis größere oder kleinere Linienänderungen, etwa im Landkreis Starnberg, wo der X910 künftig über Weßling hinaus Inning und Geltendorf anbindet, oder in den Landkreisen Dachau und Freising, wo zum 1. Januar die neue Linie 708 Markt Indersdorf mit Neufahrn verbindet.
Regionalzüge: Im Regionalverkehr fallen die Änderungen laut Bayerischer Eisenbahngesellschaft diesmal kleiner aus als sonst. Bei der Bayerischen Regiobahn kommt es im Netz Ostallgäu–Lechfeld zwischen Augsburg und Landsberg zu Fahrplanänderungen, ebenso auf der Linie Augsburg–Füssen. Die wichtigste Nachricht indes: Nach einem halben Jahr Bauarbeiten ist die Zuglinie entlang des Ammersees Geltendorf–Weilheim voraussichtlich ab Sonntag wieder frei befahrbar. Im Februar erwartet Pendler dafür an anderen Stellen Probleme: Ab 6. Februar wird die Strecke Pasing–Buchloe abschnittsweise saniert, das wird S4 und Allgäuer Regionalzüge einschränken (wir berichteten). Ab 7. Februar (bis 10. Juli) saniert die Bahn die Strecke Nürnberg–Regensburg. Weil Fernverkehr und Güterzüge umgeleitet werden, muss der Regionalverkehr Ausfälle verkraften, etwa der Donau-Isar-Express RE 3 München–Plattling sowie die Linien RB 17 und RE 18 (Neustadt/Donau–Regensburg), teilt die Bayerische Eisenbahngesellschaft mit. „Auf weiteren Linien (RE 1 München–Ingolstadt, RB 13 Augsburg–Friedberg und RB 87 Augsburg–Meitingen) wird das Angebot ebenfalls ausgedünnt.“
Fernverkehr: Nahezu im Halbstundentakt fahren künftig ICEs zwischen Erfurt und Nürnberg, meist mit Anschluss schon ab München. Diverse zweistündige Umsteigeverbindungen werden dadurch um 30 Minuten schneller, etwa München–Dresden (4 1/4 Stunden). 16-mal am Tag, drei mehr als zuvor, will die DB Sprinter auf der Strecke München–Berlin einsetzen. Auf der stündlichen Linie München–Würzburg–Hamburg fahren künftig nur noch 12-teilige ICE 4 mit 830 Sitzplätzen, verspätungsanfällige Zugteilungen in Hannover entfallen. Nahezu im Zwei-Stunden-Takt wird München, Rosenheim, Prien, Traunstein und Freilassing mit Klagenfurt und Graz verbunden. Neu ist auch ein Eurocity (ab 10.16 Uhr) von München über Villach bis Ljubljana und Zagreb. Der ICE München–Amsterdam fährt künftig zwei Stunden früher (ab 14.20 Uhr), erreicht Amsterdam dann zu einer attraktiveren Zeit (21.29 Uhr). Neu ist ein Zug von München (ab 18.35 Uhr) bis Przemysl an der ukrainischen Grenze. Garmisch-Partenkirchen wird als Trostpflaster für die gestrichenen Touristen-Fernzüge wieder ICE-Halt: Die neue Direktverbindung führt von Saarbrücken (wo der Zug um 5.36 Uhr abfährt!) bis nach Tutzing, Weilheim, Murnau und Garmisch-Partenkirchen. DIRK WALTER