Die BRB landete mit dem Netz Oberland auf Platz 5. © tp
München – Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) hat eine neue Rangliste zur „Betriebsqualität“ aller bayerischen Regional- und S-Bahnverkehrsnetze veröffentlicht. In das Ranking für 2024 fließen verschiedene Faktoren mit ein: Die Zugfahrquote, die zeigt, wie viel vom geplanten Zugangebot tatsächlich gefahren wurde. Die Pünktlichkeit. Die Regelzugbildung, die beschreibt, wie oft die Züge mit der geplanten Sitzplatzkapazität unterwegs waren. Und die Anschlussquote, die besagt, wie oft die Anschlussverbindungen gesichert werden konnten. Außerdem wird berücksichtigt, wie Komplex es ist, das jeweilige Netz zu betreiben. Langfristig geplante Ausfälle, etwa wegen Baustellen, fließen nicht in die Bewertung mit ein.
„Ich finde es gut, dass wir jetzt erstmals ein gesamthaftes Bild bei der Betriebsqualität im bayerischen Schienenpersonennahverkehr haben“, sagte Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU), der auch Aufsichtsratsvorsitzender der BEG ist. Er gratulierte der Erfurter Bahn, die als Betreiber des unterfränkischen Netzes „Kissinger Stern“ am besten abschnitt. „Das zeigt: Auch die Kleinsten können die Größten sein.“ BEG-Geschäftsführerin Bärbel Fuchs ergänzte: „Zusätzlich zu den finanziellen Anreizen, die wir ohnehin bereits bei den jeweiligen Einzelkriterien etabliert haben, wollen wir die Unternehmen mit dem neuen Ranking anspornen, ihren Fahrgästen im Rahmen ihrer Möglichkeiten ein zuverlässigeres Reiseerlebnis zu bieten.“
Am unzuverlässigsten waren die Expresszugverbindungen von München nach Prag (Betreiber: Die Länderbahn) und von München nach Hof (DB Regio). Ebenfalls weit unten auf der Rangliste: Das Netz München–Nürnberg–Express/Ringzug West der DB Regio (Platz 26 von 28) und der Vorortverkehr München–Buchloe (DB Regio, Platz 27). Auch die Werdenfelsbahn leidet unter niedrigen Pünktlichkeitswerten (Platz 22). Das von der Bayerischen Regiobahn (BRB) betriebene Netz Oberland hingegen landete auf Platz 5.
Die bayerischen S-Bahn-Netze in München und Nürnberg weist die BEG separat aus, weil für S-Bahnen keine Anschlussquoten erhoben werden. Vergleicht man aber nur die übrigen drei Parameter, liegen die S-Bahnen bei der Betriebsqualität über dem bayerischen Durchschnitt, betont die BEG.