Klara und ich machten einen Rundflug im Dorf. Die Zweibeiner liefen mit dicken Jacken, Handschuhen und Mützen herum. Es war wirklich sehr kalt. „Schau mal da“, quakte Klara plötzlich und deutete mit dem Flügel nach unten in einen Garten, „da hängt ein Zweibeiner Wäsche auf.“ „Stimmt“, schnatterte ich, „ich dachte, Wäsche trocknet nur bei Sonne oder Wind.“ Und Klara quakte: „Die muss doch gefrieren, wenn es so kalt ist.“ Das war ganz klar ein Fall, um die kluge Biberin zu besuchen. Sie würde uns das bestimmt erklären können. Wir täuschten uns nicht. „Ihr habt beobachtet, wie dieser Zweibeiner ein physikalisches Phänomen nutzte“, erklärte Berta, nachdem sie uns in ihre Biberburg gebeten hatte. „Wie ihr wisst“, fuhr sie fort, „gibt es Wasser in flüssiger Form, gasförmig und gefroren. Wie Wasser von flüssig in gasförmig übergeht, könnt ihr sehen, wann ich einen Tee koche.“ „Du meinst den Wasserdampf, der dann aufsteigt?“, quakte ich. „Ganz genau“, meinte Berta. „Aber nicht nur flüssiges Wasser, sondern auch Eis, also gefrorenes Wasser, kann direkt in den gasförmigen Zustand übergehen. Wenn die Zweibeiner bei diesen niedrigen Temperaturen die Wäsche nach draußen hängen, gefriert das Wasser darin tatsächlich. Doch weil die kalte Winterluft sehr trocken ist, kann sie gut Feuchtigkeit aufnehmen, so lösen sich die kleinen Eiskristalle aus der Wäsche quasi in Luft auf, und schwuppdiwupp ist die Wäsche trocken. Das nennt man Sublimation.“ „Toll“, quakte ich.
Eure Paula