Yvonne Stäbler und ihr Hund Amira.
Als Yvonne Stäbler erfuhr, dass sie die anspruchsvolle Rettungshundeprüfung der Johanniter im Bereich Mantrailing bestanden hat, zu der sie zusammen mit ihrem Hund Amira angetreten war, war die Freude groß. „Ich bin sehr stolz und erleichtert“, erzählt Stäbler. „Mantrailing“ gilt als Königsdisziplin unter den Rettungshundeprüfungen: Dabei muss eine vermisste Person allein anhand des individuellen Geruchs gefunden werden – und das oft über eine lange Strecke hinweg. „Nur, wenn Hund und Hundeführerin perfekt harmonieren, kann die Spur über Kilometer hinweg, durch Stadt, Wald und Gelände, erfolgreich verfolgt werden“, teilen die Johanniter Peißenberg mit.
Die Prüfung in Regensburg haben der Frau und ihrem Labrador-Mischling viel abverlangt. „Trust your dog ist unser Leitspruch“, sagt Yvonne Stäbler: „Wenn Amira anzeigt, vertraue ich ihr blind – das ist das Ergebnis unzähliger Trainingsstunden und einer tiefen Bindung.“ Für solch einen Erfolg seien Mut, Ausdauer und ein tiefes Vertrauensverhältnis zwischen Mensch und Hund nötig, so die Johanniter.
Stäbler ist seit 2021 Mitglied der Rettungshundestaffel der Johanniter in Peißenberg, die im Regionalverband Oberbayern regelmäßig bei Sucheinsätzen im Einsatz ist. Die Vorbereitung auf die Prüfung dauerte mehrere Monate und hat häufig unter schwierigen Bedingungen stattgefunden, doch Stäbler und ihr Hund haben sich durchgebissen. „Wir sind bei jedem Wetter unterwegs“, berichtet Stäbler. Ihr Hund sei ihr bester Kompass: „Er liest die Welt anders als wir, und ich lerne jeden Tag von ihm.“
Der Moment des Erfolgs war für das Team besonders emotional. Nach dem Auffinden der vermissten Person und der Erstversorgung blieb die Anspannung zunächst bestehen – bis der Prüfer gratulierte. Dann war Stäbler tierisch erleichtert. Auch nach diesem besonderen Erfolg bleibt sie ehrgeizig: „Wir wollen immer besser werden – für den Moment, wenn es wirklich zählt.“ Der Alarm könne jederzeit losgehen.KATHRIN HAUSER